Das Nations-League-Finale in München wurde von einem Todesfall überschattet. Wie der Süddeutschen Zeitung in der Nacht zum Montag aus Uefa-Kreisen bestätigt wurde, habe es „einen medizinischen Notfall“ infolge eines Unfalls im Stadion gegeben. Die betroffene Person sei trotz der Bemühungen eines Ärzteteams wenige Minuten nach Mitternacht „leider verstorben“. Der Mann stamme aus dem Landkreis Garmisch-Partenkirchen, teilte die Polizei in der Nacht mit.
Sowohl die Uefa wie auch die beiden Teams drückten den Hinterbliebenen ihr Beileid aus. Die Uefa betonte in einem Statement, dass man in dieser schweren Zeit mit den Gedanken bei den Angehörigen sei. Der spanische Trainer Luis de la Fuente sagte in der Pressekonferenz nach dem Spiel: „Ich wollte erst mal mein Beileid aussprechen, weil ein Fan gestorben ist. Das erinnert uns noch mal, was wirklich zählt im Leben.“ Dies sei eine „extrem traurige Nachricht“, ergänzte Portugals Coach Roberto Martínez.
Der Unfall ereignete sich nach Angaben der Polizei kurz nach 23 Uhr während der Verlängerung des Endspiels, das Portugal mit 5:3 im Elfmeterschießen gegen Spanien gewann. Zeugenaussagen zufolge stürzte ein Anhänger aus dem Mittelrang der Haupttribüne in die Tiefe und kam auf einer Treppe in direkter Nähe der Medientribüne auf. Es eilten umgehend Dutzende Sanitäter herbei, die den Unfallort mit Planen vor neugierigen Blicken schützten.
Wie genau der Zuschauer über die Balustrade etwa acht Meter nach unten stürzen konnte, blieb zunächst ungeklärt. Die Polizei habe wie immer in solchen Fällen die Ermittlungen übernommen und die Kriminalpolizei sei vor Ort, sagte ein Sprecher. Zeugen würden vernommen und Videos gesichtet. Derzeit gebe es keine Anhaltspunkte, die auf Fremdverschulden hindeuten, gab die Polizei am Montagvormittag bekannt.