DFB-Torwarttrainer Köpke:"Darüber kann ich nur den Kopf schütteln"

WM 2018 - Trainingslager Deutschland - Pressekonferenz

DFB-Torwarttrainer Andreas Köpke.

(Foto: dpa)
  • Nach dessen Patzern im Champions-League-Finale nimmt Bundestorwarttrainer Köpke den Liverpooler Keeper Loris Karius in Schutz.
  • Teile der Kritik seien "grenzwertig und total unverständlich", so Köpke.
  • Außerdem bestätigt er, dass Manuel Neuer gegen Österreich im Tor der Nationalelf stehen wird.

Bundestorwarttrainer Andreas Köpke hat mit reichlich Unverständnis auf die herbe Kritik einiger ehemaliger Kollegen an Liverpools Keeper Loris Karius reagiert. Er finde es "grenzwertig und total unverständlich", wie Experten, "mit denen ich selbst noch zusammengespielt habe", die Leistung bewertet hätten, sagte Köpke im Trainingslager der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in Eppan/Südtirol.

Da sei von der "schlechtesten Torwartleistung seit 20 oder 30 Jahren" die Rede gewesen: "Darüber kann ich nur den Kopf schütteln", führte Köpke weiter aus und spielte auf die Kritik von Lothar Matthäus an. Er hoffe, "dass Loris so gefestigt ist, um aus diesem Tief herauszukommen", so Köpke. Das Trainerteam des DFB um Köpke, Bundestrainer Joachim Löw und Teammanager Oliver Bierhoff habe Karius nach der Niederlage im Champions-League-Finale gegen Real Madrid (1:3) eine SMS geschickt. "Wir haben versucht, ihn wieder aufzubauen und ihm geschrieben, dass er den Kopf hoch nehmen soll", berichtete Köpke am Dienstag.

Karius hatte mit zwei Aussetzern maßgeblichen Anteil am Sieg von Real. "Das ist brutal für ihn, so etwas erleben zu müssen. Ich hoffe, dass er von Liverpool und Jürgen Klopp Unterstützung bekommt, um da wieder rauszukommen", sagte Köpke.

Manuel Neuer steht gegen Österreich im Tor

Indes bestätigte Köpke, dass DFB-Kapitän Manuel Neuer beim Länderspiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft am Samstag (18.00 Uhr/ZDF) in Klagenfurt gegen Österreich im Tor stehen und auf seine WM-Tauglichkeit geprüft wird. "Stand jetzt wird Manuel spielen, dem steht nichts im Wege. Das sind die Spiele, die er braucht. Das ist ein richtiger Test. Danach müssen wir entscheiden, ob es geht", sagte Köpke.

Neuer, 32, hatte nach mehr als achtmonatiger Verletzungspause am Montag in einem Testspiel gegen die deutsche U20 (7:1) über 30 Minuten sein Comeback gefeiert. Am Mittwoch soll der Keeper des FC Bayern erneut gegen die DFB-Junioren eine Halbzeit einem Härtetest unterzogen werden. "Manuel braucht diese Spiele, um wieder hundert Prozent fit zu sein. Sie helfen ihm, um seine Sicherheit wiederzubekommen", sagte Köpke.

Immer mehr deutet darauf hin, dass Neuer beim Turnier in Russland (14. Juni bis 15. Juli) die deutsche Nummer eins sein wird. Auch im Training sehe man "keinen Unterschied mehr. Es war, als wenn er nicht weg gewesen wäre", sagte Köpke. Er habe mit Blick auf die WM "keine Bedenken. Ich habe ein sehr gutes Gefühl."

Sollte Neuer in Russland spielen, müsste Marc-André ter Stegen vom FC Barcelona wieder ins zweite Glied zurück. Zusammen mit Bundestrainer Joachim Löw habe er ein Gespräch mit dem 26-Jährigen geführt, so Köpke: "Er weiß um die besondere Situation. Manu ist unser Kapitän und Weltmeister. Wir versuchen alles, dass es funktioniert. Natürlich würde Marc-André gerne spielen. Aber er kann damit umgehen."

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