Torhüter der DFB-Elf:Köpke: "Kann Unzufriedenheit von ter Stegen verstehen"

Der Bundes-Torwarttrainer äußert sich zur Kritik von Manuel Neuer. Kaiserslautern trennt sich von Trainer Hildmann. Maradona verliert bei seiner Trainer-Heimkunft.

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DFB, Torhüter: Bundestorwarttrainer Andreas Köpke hat auf die kritischen Aussagen der beiden Nationaltorhüter Manuel Neuer und Marc-Andre ter Stegen gelassen reagiert. Er habe "kein Problem" damit, "denn da ist nichts unter die Gürtellinie gegangen", sagte der 57-Jährige der Zeitung Die Welt. Er könne "die Unzufriedenheit von Marc-Andre verstehen. Aber es ist nun mal eine Position, auf der wir stark besetzt sind und man leider nicht jedem Torhüter gerecht werden kann", ergänzte Köpke, Assistent von Bundestrainer Joachim Löw. Bernd Leno und Kevin Trapp seien in ihren Vereinen auch die Nummer eins und würden international spielen. "Wichtig ist", so Köpke, "dass Respekt da ist und wir im Hinblick auf die EM 2020 eine Mannschaft formen, die eng zusammensteht".

Barcelonas Nummer eins ter Stegen hatte seinem Frust nach der erneuten Rolle als Bankdrücker bei den EM-Qualifikationsspielen gegen die Niederlande und in Nordirland freien Lauf gelassen. Die Reise sei ein "harter Schlag" für ihn gewesen. DFB-Kapitän Manuel Neuer hatte seinen Rivalen daraufhin ungewohnt deutlich zurechtgewiesen. "Ich bin Mannschaftsspieler und denke immer an das Wohl der Mannschaft. Ich weiß nicht, ob das förderlich ist und uns das hilft. Auch wir Torhüter müssen zusammenhalten", sagte der Keeper von Bayern München.

3. Liga, 1. FC Kaiserslautern: Sascha Hildmann ist wie erwartet nicht mehr Trainer beim 1. FC Kaiserslautern. Wie der Fußball-Drittligist am Montag mitteilte, wurde der 47-Jährige mit sofortiger Wirkung freigestellt. Neben dem Fehlstart mit nur zwei Siegen aus acht Partien wurde dem gebürtigen Kaiserslauterer die 1:6-Blamage beim SV Meppen am Samstag zum Verhängnis.

"Er hat den FCK in einer sehr schwierigen Situation übernommen und sich immer in den Dienst des Vereins gestellt", sagte Sport-Geschäftsführer Martin Bader über Hildmann. "Die aktuelle sportliche Situation und nicht zuletzt die 1:6-Niederlage in Meppen haben jedoch dazu geführt, dass wir nach intensiver Diskussion beschlossen haben, die Zusammenarbeit einvernehmlich zu beenden."

Über den Nachfolger machte der Club keine Angaben, im Gespräch als Interimscoach ist der bisherige Co-Trainer Alexander Bugera. Hildmann, dessen Vertrag am Ende der Saison ausläuft, hatte den viermaligen deutschen Meister im Dezember letzten Jahres übernommen. Ihm gelang es jedoch nicht, seinen Heimatverein sportlich wieder in die Spur zu führen. Der angepeilte Wiederaufstieg wurde im Sommer klar verpasst.

Basketball, Heiko Schaffartzik: Aufsteiger Hamburg Towers hat sich kurz vor dem Saisonstart der Basketball-Bundesliga namhaft verstärkt. Wie der Klub am Montag mitteilte, kommt der 115-malige Nationalspieler Heiko Schaffartzik (35) nach Hamburg. Dort erhält der Guard einen Vertrag für ein Jahr bis 2020. Schaffartzik war in Deutschland schon für zahlreiche Klubs aktiv, mit Alba Berlin (2003) und Bayern München (2014) wurde er Meister. Zuletzt spielte er bis 2018 in Frankreich bei Nanterre 92. Die vergangene Saison hatte er aufgrund einer Knieverletzung verpasst, Schaffartzik hielt sich anschließend bei seinem Ex-Klub München fit. Hamburg startet am 30. September mit einem Auswärtsspiel beim Titelverteidiger Bayern München in die erste Bundesliga-Saison.

Fußball, Argentinien: Die Fußball-Legende Diego Maradona hat beim ersten Spiel als Trainer von Gimnasia y Esgrima La Plata eine Niederlage hinnehmen müssen. Der Tabellen-Vorletzte musste sich am Sonntag vor heimischer Kulisse Meister Racing Club mit 1:2 (0:1) geschlagen geben. "Es gefällt mir nicht, wie Racing spielt. Aber es funktioniert", sagte Maradona nach dem Abpfiff. Der in Argentinien beinahe religiös verehrte Ex-Profi war in der vergangenen Woche als neuer Coach von Gimnasia vorgestellt worden. Tausende Fans feierten den Ex-Weltmeister in La Plata, 60 Kilometer südlich von Buenos Aires. Die Anhänger des Clubs setzen große Hoffnungen in Maradona. In Mexiko hatte er zuletzt den Zweitligisten Dorados de Sinaloa in kurzer Zeit vom Tabellenende an die Spitze und bis ins Finale im Aufstiegskampf geführt.

Radsport, Vuelta: Der Slowene Primoz Roglic vom Team Jumbo-Visma hat erstmals die Spanien-Rundfahrt der Radprofis gewonnen. Bei der 74. Vuelta wurde der 29 Jahre alte ehemalige Skispringer am Sonntag auf dem Weg nach Madrid nicht mehr angegriffen und verteidigte somit sein Rotes Trikot. Das Gesamtpodest komplettieren der spanische Weltmeister Alejandro Valverde sowie Roglic-Landsmann Tadej Pogacar. Die 21. Etappe von Fuenlabrada nach Madrid über 105,6 Kilometer gewann am Sonntagabend Fabio Jakobsen aus den Niederlanden. Für den einzigen deutschen Etappensieg 2019 sorgte Nikias Arndt, der das achte Teilstück gewonnen hatte.

2. Liga, Holstein Kiel: Zweitligist Holstein Kiel hat sich am Tag nach der 0:3-Niederlage beim FC Heidenheim von seinem Cheftrainer Andre Schubert getrennt. Wie die Schleswig-Holsteiner am Sonntag mitteilten, wurde der 47 Jahre alte Coach mit sofortiger Wirkung freigestellt. Diese Entscheidung sei das Ergebnis aus intensiven Gesprächen mit dem Aufsichtsrat und dem Präsidium zu der aktuellen Situation und der Entwicklung der Mannschaft der letzten Wochen. Eine kurzfristige Nachfolgeregelung werde "in den nächsten Tagen bekanntgegeben", hieß es in der Mitteilung weiter.

"Die Vorbereitung und der Saisonstart liefen nicht so, wie wir es uns erhofft haben", erklärte Sportchef Fabian Wohlgemuth zur Trennung von Schubert, der erst im Sommer die Nachfolge des zum VfB Stuttgart gewechselten Tim Walter angetreten hatte. Mit nur fünf Punkten aus sechs Spielen sind die Kieler aber in die Abstiegszone gerutscht. "Für unsere Entscheidung, uns von Andre Schubert zu trennen, waren nicht vorrangig die durchwachsenen Ergebnisse ausschlaggebend", sagte Wohlgemuth: "Uns war bewusst, dass es nach einem so großen personellen Umbruch nicht leicht wird, innerhalb kürzester Zeit eine homogene Einheit auf und neben dem Platz zu formen. Das Präsidium ist nach gemeinsamer Analyse der sportlichen Situation jedoch nicht mehr davon überzeugt, dass wir in dieser Konstellation unsere Ziele erreichen können."

FC Bayern, Alaba: Der FC Bayern muss bis auf weiteres auf David Alaba verzichten. Wie der deutsche Fußball-Rekordmeister am Sonntag mitteilte, wurde beim österreichischen Fußball-Nationalspieler ein Muskelfaserriss im Adduktorenbereich des linken Oberschenkels diagnostiziert. Der Außenverteidiger hatte sich vor dem Bundesliga-Spitzenspiel bei RB Leipzig (1:1) verletzt. Eine Ausfalldauer prognostizierten die Münchner nicht. Zum Start der neuen Champions-League-Saison am Mittwoch gegen Roter Stern Belgrad und am kommenden Bundesliga-Wochenende gegen den 1. FC Köln muss Trainer Niko Kovac daher auf der Position des linken Verteidigers umplanen.

Bundesliga, Derby: Zwölf verletzte Fotografen, Ordner und Volunteers gab es in der Schlussphase des rheinischen Fußball-Derbys in der Bundesliga zwischen dem 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach (0:1). Sie erlitten Knalltraumata und mussten im Krankenhaus behandelt werden, auch Kameras der Fotografen gingen zu Bruch. Das gab der FC am Samstagabend bekannt.

In der Kölner Südkurve hatte es einen Böllerwurf gegeben, ein Tatverdächtiger wurde anhand von Videoaufzeichnungen identifiziert und aus dem Block geholt, die Polizei nahm den 35 Jahre alten Kölner in Gewahrsam. Gegen ihn wird nun wegen Körperverletzung ermittelt. Die Aktion könnte für ihn zudem ziemlich teuer werden, er dürfte für den Böllerwurf in Regress genommen werden. Einen Präzedenzfall in Köln gibt es bereits: 2014 hatte ein Mann im Spiel gegen Paderborn einen Knallkörper auf der Nordtribüne gezündet, er musste letztlich 20.340 Euro zahlen.

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