Toni Kroos ist kurz nach seinem Karriereende erneut zu Deutschlands Fußballer des Jahres gewählt worden. Der 34-Jährige, der im EM-Viertelfinale gegen Spanien das letzte Profispiel seiner überaus erfolgreichen Laufbahn bestritten hatte, setzte sich bei der „Kicker“-Wahl vor den Leverkusenern Florian Wirtz und Granit Xhaka durch. Trainer des Jahres wurde wenig überraschend Leverkusens Meistercoach Xabi Alonso. „Dieses Ergebnis ist eine schöne Bestätigung und eine große Anerkennung für das, was ich im vergangenen Jahr geleistet habe“, sagte Kroos. „Und auch wenn es das letzte Mal sein wird, dass ich gewählt werde, ist es eine Auszeichnung, die nicht auf einem Dank basiert an einen Spieler, der seine Karriere beendet. Es ist kein Mitleidspreis, er hat nichts zu tun mit dem Alter oder dem Ende der Laufbahn, sondern einfach nur mit der Leistung auf dem Platz – zumindest hoffe ich mal, dass das so ist.“
Kroos hatte vor der EM mit Real Madrid seinen insgesamt sechsten Titel in der Champions League gewonnen. Bundestrainer Julian Nagelsmann hatte den Weltmeister von 2014 Anfang des Jahres von einer Rückkehr in die Nationalmannschaft überzeugt - mit Kroos kamen während der Vorbereitung auf das Heim-Turnier Sicherheit und Selbstvertrauen in die DFB-Auswahl zurück. Zum Fußballer des Jahres war der Mittelfeldlenker bereits 2018 gewählt worden. „Toni Kroos beendet nun eine große Karriere. Leider nicht als Europameister. Dafür als spanischer Meister, als Champions-League-Sieger, zum zweiten Mal als Fußballer des Jahres in Deutschland und auf dem Höhepunkt der Beliebtheit“, sagte DFB-Sportdirektor Rudi Völler. Kroos bekam 285, Wirtz 246 und Xhaka 66 Stimmen.
Die Wahl des besten Trainers ging viel deutlicher aus. Alonso bekam nach dem Double-Jahr mit Leverkusen 503 Stimmen - 429 mehr als Sebastian Hoeneß vom VfB Stuttgart. Dritter wurde Heidenheims Frank Schmidt mit 55 Stimmen vor Nagelsmann (39). „Diese Rolle als Trainer ist so neu für mich, dass ich mich von solchen Auszeichnungen wie Trainer des Jahres überwältigt fühle“, sagte Alonso, der den dritten Titel mit Bayer im Finale der Europa League denkbar knapp verpasst hatte. „Weil ich die anderen Kollegen, die seit Jahren ihren Job machen, so sehr respektiere. Aber natürlich ist es nicht meine Arbeit allein, die mir diesen Titel eingebracht hat, sondern auch die Leistung der Mannschaft und des gesamten Staffs. Der Preis gebührt also dem ganzen Team. Ich bin als Trainer nur ihr Repräsentant.“