Der „Machtkampf“ der Häuptlinge ist ein überliefertes Motiv des alten Fußballs. Aber Männer, die um die Vorherrschaft in der Mannschaft und ihren Status ringen, das war einmal, jedenfalls in der Nationalmannschaft. Bei früheren Turnieren gab es die organisierten Machenschaften zwischen den Bayern und den Kölnern bei der WM 1986, später zwischen Lothar Matthäus und Jürgen Klinsmann oder 2010 beim Hahnenkampf zwischen Philipp Lahm und dem entthronten Kapitän Michael Ballack. Heute hat die Nationalelf, zumindest gemäß der alten Logik, einen Leader, der das Ideal der gewaltfreien Kommunikation verkörpert.
Toni Kroos bei der Fußball-EM:Der gelassenste Mensch unter dem Himmelsdach
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In einer DFB-Elf mit flachem Hierarchieprofil will Toni Kroos nicht der Häuptling sein: Führung sei „überbewertet“. Eine gewisse Verantwortung für Turnierneulinge im deutschen Kader nimmt er dennoch wahr.
Von Philipp Selldorf, Herzogenaurach
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