Süddeutsche Zeitung

Toni Kroos beim FC Bayern:"Irgendwann muss der Spieler sagen, was er will"

Bayern-Präsident Karl Hopfner erklärt, der Klub werde sein Angebot für Toni Kroos nicht weiter erhöhen. Laut Medienberichten wird Holger Stanislawski neuer Trainer in Nürnberg. Mercedes legt im ersten freien Training zum Großen Preis von Monaco vor.

Bundesliga, FC Bayern: Fußball-Nationalspieler Toni Kroos kann bei den Verhandlungen um eine Vertragsverlängerung über Juni 2015 hinaus nicht mit einem Entgegenkommen des FC Bayern rechnen. Das Angebot für den 24-Jährigen werde in finanzieller Hinsicht nicht mehr erhöht, sagte Präsident Karl Hopfner in einem Interview des Kicker. "Das ist der Stand der Dinge, keine Frage", äußerte der Chef des Münchner Vereins: "Gewisse finanzielle Grenzen werden wir weiter nicht überschreiten." Es werde zwar "sicher weitere Gespräche" geben, "irgendwann muss der Spieler aber sagen, was er will". Kroos hat als einziger Stammspieler bei den Bayern nur noch einen Vertrag bis zum Ende der kommenden Saison. Der deutsche Rekordmeister will den Mittelfeldprofi halten. Kroos selbst scheint aber auch einem Wechsel nach England grundsätzlich nicht abgeneigt. "Es ist kein Geheimnis, dass die Premier League keine ganz schlechte Liga ist", sagte er zuletzt. Er sei "ein Mensch, für den vieles möglich ist", äußerte der Kreativspieler.

Fußball, Nürnberg: Fußball-Zweitligist 1.FC Nürnberg steht übereinstimmenden Medienberichten zufolge kurz vor der Verpflichtung von Trainer Holger Stanislawski. Die Nürnberger Nachrichten berichteten am Donnerstag von einer "grundsätzlichen Einigkeit" zwischen Verein und dem Coach, der Fernsehsender Sky Sport News HD meldete das Engagement bereits als perfekt. FCN-Sportvorstand Martin Bader wollte die Personalie zunächst nicht bestätigen. "Wir kommentieren grundsätzlich keine Namen und geben auch keine Zwischenstände heraus", sagte er. Der 44 Jahre alt Stanislawski ist nach seinem Ausscheiden beim 1.FC Köln vor gut einem Jahr vereinslos. Zuvor betreute er kurz 1899 Hoffenheim und über Jahre den FC St.Pauli. Mit den Hamburgern stiegt Stanislawski im Jahr 2008 von der Drittklassigkeit in die zweite Liga auf und drei Jahre später sorgar in die Bundesliga.

Formel1, Monaco: Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel hat sich im freien Training zum Großen Preis von Monaco als Fünfter erneut seinem Teamkollegen Daniel Ricciardo geschlagen geben müssen. Das Mercedes-Duo Lewis Hamilton und Nico Rosberg gab derweil wiederholt den Ton an. Hamilton fuhr mit 1:18,271 die Bestzeit vor Rosber (1:18,303). Ricciardo (1:18,506) war als Dritter über eine halbe Sekunde schneller als Vettel (1:19,043). Fernando Alonso im Ferrari wurde hinter Ricciardo Vierter, Teamkollege Kimi Raikkönen landete hinter Vettel auf Rang sechs. Force-India-Pilo Nico Hülkenberg musst sich am Donnerstagvormittag mit dem zehnten Platz begnügen, für Adrian Sutil setzte es mit Platz 17 die nächste Enttäuschung. Zudem verlor Sutil kurz vor Ende der Session die Kontrolle über seinen Sauber, blieb bei dem leichten Einschlag aber unverletzt.

Bundesliga, Hannover 96: Angreifer Mame Diouf wird seinen auslaufenden Vertrag bei Hannover 96 wie erwartet nicht verlängern und den Fußball-Bundesligisten nach zweieinhalb Jahren definitiv verlassen. Das teilte der Verein am Donnerstag mit. Einige Klubs aus der englischen Premier League buhlen um die Dienste des Senegalesen. Aus der Bundesliga hat angeblich der VFL Wolfsburg Interesse. "Wir haben nun die Klarheit, die wir schon länger eingefordert haben", sagte Sportchef Dirk Dufner. Diouf wechselte im Januar 2012 für knapp zwei Millionen Euro von Manchester United nach Hannover. Seitdem erzielte er in 71 Pflichtspielen insgesamt 35 Tore für die Niedersachsen, die bis zuletzt um einen Verbleib des derzeit verletzten Stürmers gekämpft hatten. Dioufs Marktwert wird auf elf Millionen Euro taxiert.

Bundesliga, VFL Wolfsburg: Verteidiger Sebastian Jung wechselt hinnerhalb der Fußball-Bundesliga von Eintracht Frankfurt zum VFL Wolfsburg. Der 23-Jährige unterzeichnete bei den Niedersachsen einen Vertrag bis 2018. Für den Nationalspieler, der in der Vorwoche beim 0:0 gegen Polen im DFB-Team debütiert hatte, müssen die Wolfsburger eine festgeschriebene Ablösesumme von geschätzten 2,5 Millionen Euro zahlen. "Wir haben uns lange um den Spieler bemüht, insofern bin ich glücklich, dass wir Sebastian jetzt für uns gewinnen konnten", teilte VfL-Trainer Dieter Hecking am Donnerstag mit. Manager Klaus Allofs bezeichnete Jung als einen Spieler mit einer großen sportlichen Zukunft. "Seine Verpflichtung ist eine richtungsweisende Personalie und erhöht unsere Möglichkeiten im Defensivbereich." Jung bestritt seit 2008 113 Spiele für Eintracht Frankfurt in der Bundesliga. "Natürlich fällt mir nach so langer Zeit der Abschied aus Frankfurt nicht leicht, aber ich freue mich unheimlich auf diese neue Aufgabe. Ich möchte mich beim VfL weiterentwickeln und gemeinsam mit der Mannschaft einiges erreichen."

Bundesliga, HSV: Tomas Rincón und Robert Tesche müssen den Hamburger SV verlassen. Die auslaufenden Verträge der beiden Profis werden nicht verlängert, teilte der Fußball-Bundesligist mit. "Beide sind charakterlich einwandfreie Jungs, was sie zuletzt in den Relegationsspielen gegen Greuther Fürth gezeigt haben, wo sie für uns noch einmal ganz wichtig waren", sagte Sportchef Oliver Kreuzer. Der Venezolaner Rincón spielte seit Januar 2009 in 129 Partien für den HSV. Tesche kam in fünf Jahren 83 Mal zum Einsatz und erzielte dabei sechs Tore für die Hamburger. Der HSV muss seinen Gehaltsetat von 43 auf 38 Millionen Euro reduzieren. Zugleich will die sportliche Führung neue Profis verpflichten.

Bundesliga, Bluttests: Der Deutsche Fußball-Bund will nach eigenen Angaben den Kampf gegen Doping ausweiten. Von der kommenden Saison an sollen Bluttests auch nach Spielen vorgenommen werden. Bislang hatte es Bluttests nur bei den Trainingskontrollen durch die Nationale Anti-Doping-Agentur Deutschland (NADA) gegeben. "Wir werden zusätzlich zu den Urinuntersuchungen auch Blutkontrollen vornehmen", sagte DFB-Vizepräsident Rainer Koch zu hr-info am Mittwochabend. Er geht von rund 120 zusätzlichen Blutproben aus. Damit würde sich die Gesamtzahl der Blutuntersuchungen im Fußball in etwa verdoppeln. Die Zahl der Urinkontrollen soll dagegen gleich bleiben.

Im vergangenen Jahr hatte es laut DFB insgesamt 2300 Doping-Kontrollen durch die NADA und den Deutschen Fußball-Bund gegeben. Koch betonte, dass die neuen Kontrollen in enger Abstimmung mit der NADA eingeführt würden. Nach Ansicht des Spitzenfunktionärs haben Blutkontrollen aber lediglich eine "ergänzende Wirkung" im Fußball. "Die meisten zur Leistungssteigerung im Fußball geeigneten Substanzen sind nur im Urin und nicht im Blut auffindbar", ist Koch überzeugt. Das Budget für den Anti-Doping-Kampf werde im kommenden Jahr auf 800 000 Euro erhöht. Die NADA ist weiterhin für die Trainings-Tests zuständig, der DFB kümmert sich um die Wettkampf-Kontrollen.

Basketball, NBA: Die San Antonio Spurs sind auf dem besten Weg in das Finale der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA. Die Texaner deklassierten am Mittwochabend (Ortszeit) im zweiten Spiel der Halbfinalserie die Oklahoma City Thunder mit 112:77 und gingen mit 2:0-Siegen in Führung. Schon das erste Spiel am Montag hatte San Antonio mit 122:105 klar für sich entschieden. Die nächsten beiden Partien der Best-of-Seven-Serie finden in Oklahoma City statt. Nach einem zu Beginn noch ausgeglichenen Spiel drehten die Spurs auf. Vor allem Danny Green (21 Punkte) beeindruckte mit sieben Dreiern bei zehn Versuchen. Die meisten Punkte holte der Franzose Tony Parker (22). Tim Duncan (14) stand diesmal im Schatten seiner Teamkollegen. Dagegen verlief auch das zweite Finalspiel der Western Conference für Thunder-Superstar Kevin Durant enttäuschend. Der 25-Jährige kam ebenso wie Russell Westbrook nur auf 15 Punkte.

Handball, HBL: Der Bergische HC hat am 33. Spieltag der Handball-Bundesliga den Klassenerhalt perfekt gemacht und HBW Balingen-Weilstetten in die Zweitklassigkeit geschickt. Bei Pokalsieger Füchse Berlin sicherte sich das Team von Trainer Sebastian Hinze durch ein 26:25 (15:12) die entscheidenden Punkte. Die Berliner verabschiedeten sich vier Tage nach dem Halbfinal-Aus im EHF-Cup im letzten Bundesliga-Heimspiel der Saison mit einer Niederlage und überraschenden Personalien vom eigenen Publikum. Kapitän Iker Romero verschiebt sein angekündigtes Karriereende und bleibt den Berlinern ein weiteres Jahr erhalten. Nationalspieler Sven-Sören Christophersen wechselt nach einer einvernehmlichen Auflösung seines bis 2015 datierten Vertrags zum Ligakonkurrenten TSV Hannover-Burgdorf. Der Bergische HC begann engagiert und legte schon im ersten Durchgang den Grundstein für den Erfolg. In den Schlussminuten zeigte der BHC Nerven, rettete den Vorsprung aber über die Zeit. Unklar bleibt die Lage des finanziell angeschlagenen Champions-League-Siegers HSV Hamburg. Infolge eines Lochs von 2,7 Millionen Euro nach dem Ausstieg von Präsident und Mäzen Andreas Rudolph hatte der Spitzenklub die Lizenz für die kommende Bundesliga-Saison nicht erhalten. Die Hanseaten hoffen noch, bis zum kommenden Montag die nötigen wirtschaftlichen Mittel aufzubringen, um doch noch grünes Licht für die Spielzeit 2014/15 zu bekommen.

Totilas, Comeback: Das einstige Wunderpferd Totilas wird am Donnerstag überraschend sein Comeback nach fast zweijähriger Wettkampfpause geben. Die Organisatoren des Turniers im belgischen Kapellen teilten am Mittwoch auf ihrer Homepage mit, dass Mathias Rath (Kronberg) am Donnerstagnachmittag mit dem Zehn-Millionen-Euro-Hengst im Grand Prix an den Start gehen wird, und bestätigten damit eine Meldung der Bild-Zeitung. Das Paar soll auch am Samstag im Special antreten. Totilas war zuletzt im Juni 2012 bei der DM in Balve an den Start gegangen. Mitbesitzer Paul Schockemöhle, Europas größer Pferdehändler, hatte den inzwischen 14 Jahre alten Rapphengst 2010 im Anschluss an die WM in Kentucky nach Deutschland geholt.

Totilas, in Kentucky unter seinem damaligen Reiter Edwin Gal dreimal Weltmeister für die Niederlande, sollte die deutsche Equipe wieder auf den Thron führen. Matthias Rath bemühte sich allerdings bislang vergebens um den Anschluss an die Weltspitze. 2011 enttäuschte das Paar bei der EM in Rotterdam. 2012 war die Saison wegen Raths Erkrankung am Pfeifferschen Drüsenfieber frühzeitig beendet. Nach einem Deckunfall im Januar war die Saison 2013 auch schon wieder gelaufen. Totilas hatte sich beim Sprung auf die Phantom-Stute eine Sehnenverletzung zugezogen und durfte mehrere Wochen nur Schritt gehen. Die Teilnahme von Totilas bei den Weltreiterspielen vom 23. August bis zum 7. September in der Normandie schien bislang ausgeschlossen. Bei der Dressur-DM in Balve fehlte das Paar. Ende Juni steht in Perl (Saarland) die erste offizielle Sichtung auf dem Programm. Spätestens beim CHIO in Aachen Mitte Juli wird die fünfköpfige Mannschaft für die WM stehen. Für den Hengst dürfte die WM aber wohl noch zu früh kommen.

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