Thomas Müller:Zurück nach der längsten Pause seiner Karriere

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Könnte gegen Hannover sein 410. Spiel für den FC Bayern bestreiten: Offensivspieler Thomas Müller. (Foto: Günther Schiffmann/AFP)
  • Thomas Müller wird gegen Hannover 96 voraussichtlich sein Comeback für den FC Bayern geben.
  • 40 Tage lang wird er dann wegen eines Muskelfaserrisses pausiert haben - so lange wie nie zuvor.
  • In der Debatte um die Ursache der vielen Verletzungen bei den Bayern äußert er sich diplomatisch: "Wenn es ein Patentrezept geben würde, dann würde es nicht mehr vorkommen."

Von Sebastian Fischer

Der Körper des Nationalspielers Thomas Müller ist bekanntlich ein Rätsel der Sportmedizin: So zerbrechlich er aussieht, so stabil ist er. In rund neun Jahren und 408 Spielen für den FC Bayern war Müllers gravierendste Verletzung ein geschienter Daumen in der Sommerpause. Und deshalb war es für die Sportmedizin, Müller und den FC Bayern durchaus aufregend, was nach dem 409. Spiel in Hamburg Ende Oktober geschah: Müller fiel mit einem Muskelfaserriss im rechten Oberschenkel aus. Wenn er am Samstag gegen Hannover sein 410. Spiel für den FC Bayern bestreiten wird, wie es Trainer Jupp Heynckes bereits ankündigte, wird er 40 Tage lang pausiert haben. So lange wie nie zuvor.

Aus diesem Anlass hat Müller, 28, nun über den Umgang mit Verletzungen gesprochen; es ist ja immer spannend, was Menschen zu sagen haben, die mit unvoreingenommenem Blick auf eine Sache schauen. Zumal in den vergangenen Tagen Stürmer Robert Lewandowski für etwas Unruhe gesorgt hatte mit seinem Vorwurf, viele Muskelverletzungen beim FC Bayern - gerade fehlen Arjen Robben und Thiago - seien auf das wenige Training unter Heynckes' Vorgänger Carlo Ancelotti zurückzuführen. Zu wenig Training, zu viel? "Egal, wo man hinschaut, gibt es solche Verletzungen", sagte Müller auch mit Blick auf die Debatten an anderen Bundesligastandorten - und entschied sich für Diplomatie: "Wenn es ein Patentrezept geben würde, dann würde es nicht mehr vorkommen."

Müller sagte, er trainiere ohne Vertrauensängste in seinen Körper, Kollegen schwärmen bereits von seinem Tatendrang. Es sei "absolut sinnvoll" gewesen, nicht mit einem zu frühen Einsatz eine erneute Verletzung zu riskieren, denn es lief beim FC Bayern ja auch ohne ihn ganz gut. Er habe nun gelernt, sagte Müller, dass Hackentricks "nicht mehr für Leute in meinem Alter gedacht", sondern "der Jugend oder Brasilianern" vorbehalten seien; bei einem solchen Hackentrick hatte er sich in Hamburg verletzt. Ein Grund für seine verletzungsfreie Karriere sei ja, dass er den Ball nie lange am Fuß habe, so werde er weniger gefoult. Und dann verriet Müller sogar ein Geheimnis seines rätselhaften Körpers: "Ich bin sicherlich gut austrainiert, aber natürlich kein Brocken."

© SZ vom 01.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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