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Thomas Müller:"Kein Notnagel"

Bayern-Boss Rummenigge unterstützt Thomas Müller. Dass der ehemalige Nationalspieler den FC Bayern im Winter aus Frust um einen Wechsel bittet, kann sich Karl-Heinz Rummenigge "beim besten Willen nicht vorstellen".

Von DPA

Nach den jüngsten Debatten um Thomas Müller ist der FC Bayern erkennbar um eine Beruhigung der Situation bemüht. "Das Verhältnis zwischen Thomas und dem FC Bayern ist total intakt. Er wird ein wichtiger Bestandteil unseres Klubs bleiben", sagte Klubchef Karl-Heinz Rummenigge der Welt am Sonntag. Trainer Niko Kovac hatte zuvor mit der Aussage für Aufsehen gesorgt, wonach Müller seine Einsatzminuten bekomme, wenn "Not am Mann" sei. Müller hatte zuletzt bei fünf Spielen in Bundesliga und Champions League zu Beginn auf der Bank gesessen. "Niko und Thomas haben sich am vergangenen Sonntag ausgesprochen", erklärte Rummenigge nun und ergänzte, auf Kovac bezogen: "Seine Aussage war nicht glücklich. Ich glaube, Thomas ist nicht nachtragend, und natürlich ist er kein Notnagel."

Für Müller ist die Geschichte "ausgeräumt", er sei "bei so etwas nicht empfindlich", dies hatte er in der Vorwoche dem kicker gesagt. Allerdings betonte der 30-Jährige auch, dass ihn die jüngste Entwicklung nicht glücklich mache und er sich "Gedanken machen" werde, sollte ihn der Traner weiterhin nur als Ersatzspieler sehen. Dass Müller den FC Bayern im Winter um einen Wechsel bittet, kann sich Rummenigge allerdings "beim besten Willen nicht vorstellen". Müllers Ärger um die aktuelle Situation kann Rummenigge allerdings verstehen, er begrüßt diese Reaktion sogar. "Wenn Thomas zufrieden auf der Bank sitzen würde, wäre er im falschen Verein", sagte der Vorstandschef, "das ist die Reaktion, die wir sogar wollen". Müller müsse aber trotzdem "mit der Situation seriös umgehen, das tut er vorbildlich".

Müller hatte seinen Stammplatz zuletzt an den aus Barcelona geholten Philippe Coutinho verloren. "Das ist etwas absurd, finde ich: Im Sommer wurden wir phasenweise für bis dahin ausbleibende Transfers kritisiert. Jetzt haben wir einen tollen Kader, und unser Trainer wird kritisiert, weil zwangsläufig auch mal der eine oder andere prominente Spieler nicht von Anfang an zum Einsatz kommt", sagte Rummenigge.

Für Transfers ist Sportdirektor Hasan Salihamidzic verantwortlich - der nach dem Willen von Rummenigge ebenso wie Müller in München bleiben soll. "Hasan macht seinen Job gut, und ich wünsche mir, dass sein im nächsten Sommer auslaufender Vertrag verlängert wird", sagte der Vorstandschef. Auch eine Beförderung in der Vorstand - wie von Salihamidzic gewünscht - würde Rummenigge "begrüßen", wie er sagte. Aktuell ist Salihamidzic Sportdirektor.

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Quelle:
SZ vom 14.10.2019
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