Thomas Müller wird nur noch bis zum Sommer für den FC Bayern spielen. Der Verein habe sich „bewusst dafür entschieden, mit mir keinen neuen Vertrag für die nächste Saison zu verhandeln“, schreibt der Stürmer auf Instagram. „Auch wenn dies nicht meinen persönlichen Wünschen entsprach, ist es wichtig, dass der Verein seinen Überzeugungen folgt.“ Ob er zu einem anderen Verein wechseln oder seine Karriere beenden will – dazu sagt Müller nichts.
Müller wandte sich am Samstagmorgen über Instagram an seine Fans mit einem offenen Brief – um „Klarheit“ zu schaffen, wie er schreibt, „nachdem zuletzt viel über meine Person spekuliert wurde“. Auch wenn er zuletzt auf der Bank saß, habe er „immer noch sehr viel Spaß, mit den Jungs zusammen auf dem Platz zu stehen und gemeinsam für unsere Farben um Titel zu kämpfen“, schreibt Müller. „Diese Rolle hätte ich mir auch im nächsten Jahr gut vorstellen können.“ Der FC Bayern wollte aber den im Sommer auslaufenden Vertrag Müllers nicht verlängern – das wurde bereits vor einigen Tagen inoffiziell publik.
Offenkundig auch mit Blick auf diese Indiskretion übt Müller in seinem Post leise Kritik an den Verantwortlichen des FC Bayern München, sagt aber auch, dass die Irritationen ausgeräumt worden seien. „Das Hin und Her in der Öffentlichkeit während der vergangenen Wochen und Monate hat mir verständlicherweise nicht gefallen.“ Man müsse aber positiv nach vorne blicken, schreibt Müller. Das sei in den vergangenen Tagen „in vertrauensvollen Gesprächen auch in dieser Sache geschafft“ worden. Er spüre „von allen Beteiligten die Wertschätzung für meine lange Zeit“ beim FC Bayern, dem er ewig verbunden sein werde.
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Wenige Minuten nach Müller veröffentlichte auch der Verein eine Erklärung, in der er die Trennung zum Saisonende bestätigte. Müller werde für die Bayern aber noch bei der Klub-WM auflaufen, die von Mitte Juni bis Mitte Juli in den USA stattfindet. „Zur Würdigung seiner großartigen Karriere“ werde man ihn zudem mit einem eigenen Abschiedsspiel feiern.
Sportvorstand Max Eberl wurde in der Erklärung mit den Worten zitiert: „Diese Entscheidung ist uns verständlicherweise alles andere als leichtgefallen, und ausschlaggebend war am Ende ganz allein die Kaderplanung, bei der wir den Fokus auf die Zukunft richten.“ Vorstandschef Jan-Christian Dreesen sprach von einer „gemeinsamen Lösung“ und sagte, es sei dem Verein ein Anliegen gewesen, „fair und einvernehmlich eine Einigung zu finden“.
Der heute 35-jährige Müller, der aus dem oberbayerischen Pähl stammt, spielt seit seinem elften Lebensjahr für den deutschen Fußball-Rekordmeister. Für die Fans ist er auch deshalb die aktuell vermutlich wichtigste Identifikationsfigur des FC Bayern. Mit derzeit 743 Pflichtpartien ist Müller nach Angaben des Vereins dessen Rekordspieler. Für die Profis spielte er im August 2008 das erste Mal. Seitdem wurde er unter anderem zwölfmal deutscher Meister und sechsmal Pokalsieger und gewann zweimal die Champions League.