Thomas Lurz bei der Schwimm-WM:Von Platz 31 zur Silber-Medaille

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Zweiter in Barcelona: Thomas Lurz. (Foto: Getty Images)

Freiwasser-Schwimmer Thomas Lurz startet eine famose Aufholjagd und holt seine zweite Medaille bei der Schwimm-WM in Barcelona. Über zehn Kilometer ist nur der Titelverteidiger schneller. Kunstspringer Oliver Homuth verpasst eine Überraschung. Deutschlands Wasserballer starten mit einem Zittersieg.

Thomas Lurz musste für dieses WM-Silber mit Striemen, Kratzern und blauen Flecken bezahlen. "Es war ein harter Kampf. Es war ein sehr, sehr hartes Rennen, sicherlich eines der härtesten überhaupt", sagte der gezeichnete Würzburger am Montag nach seiner zweiten Medaille bei den Schwimm-WM in Barcelona.

48 Stunden nach WM-Bronze über fünf Kilometer war er auch über die doppelte Distanz wieder bei der Siegerehrung dabei. Zunächst war er buchstäblich untergangen und fand sich nach Prügeln und Schlägen aus dem Mammutfeld der 66 Teilnehmer im wie kochendes Wasser aussehenden Hafenbecken auf Platz 31 wieder.

Mit großem Kampf arbeitete sich der Olympia-Zweite fast noch ganz nach vorn und schnappte sich sein 28. Edelmetall bei internationalen Großereignissen. Wie vor zwei Jahren bei der WM in Shanghai musste sich Lurz nur Titelverteidiger Spyridon Gianniotis geschlagen geben. "Er hat es sehr verdient, ist ein Topschwimmer seit zehn Jahren, dem gönne ich es wirklich", sagte Lurz über den Griechen. Dritter wurde Olympiasieger Oussama Mellouli aus Tunesien.

Gold bei der Schwimm-WM
:Synchron vor der Skyline

Die Schwimm-WM in Barcelona hat ihre erste große Überraschung: Die Deutschen Patrick Hausding und Sascha Klein gewinnen Gold vom Turm, vor den favorisierten Chinesen. Dabei verlief ihre Saison zuvor alles andere als problemfrei. In Bildern.

Es war die dritte deutsche WM-Medaille von Barcelona nach Gold für die Turm-Synchronspringer Patrick Hausding und Sascha Klein sowie eben Bronze des 33-Jährigen über die fünf Kilometer. Christian Reichert belegte einen guten neunten Platz.

Pech für Homuth

Kunstspringer Oliver Homuth hat hingegen eine Überraschung verpasst. Der Berliner lag am Montag in Barcelona vom Ein-Meter-Brett lange auf Medaillenkurs, aber nach einem verpatzten letzten Sprung rutschte der EM-Dritte dann noch auf Platz zehn ab.

Der Sieg im nicht-olympischen Wettbewerb ging an den chinesischen Titelverteidiger Li Shixin vor Europameister Illja Kwascha aus der Ukraine. Dritter wurde der Mexikaner Alejandro Chavez. Als zweiter deutscher Starter im Finale belegte der EM-Zweite Martin Wolfram Platz acht.

Maria Kurjo und Julia Stolle auf Platz zwölf

Die Wasserspringerinnen Maria Kurjo und Julia Stolle haben bei der WM in Barcelona den 12. und letzten Platz im Finale des Turm-Synchronspringens belegt. Einen Tag nach dem Gold-Coup des Synchron-Paares Patrick Hausding/Sascha Klein (Berlin/Dresden) konnte das neuformierte deutsche Frauen-Duo wie erwartet nicht in den Kampf um die Medaillen eingreifen. Die EM-Dritten aus Berlin blieben mit nur 253,08 Punkten aber deutlich hinter den eigenen Ansprüchen zurück. Gold holten die chinesischen Top-Favoritinnen Chen Ruolin/Liu Huixia (356,28 Punkte) vor den Kanadierinnen Meaghan Benfeito/Roseline Filion (331,41) und Pandelela Rinong Pamg/Mun Yee Leong aus Malaysia (331,14). Für die Chinesin Chen war es bereits der vierte WM-Titel in Folge in dieser Disziplin. Auch bei den Olympischen Spielen 2008 und 2012 hatte sie im Turm-Synchronspringen triumphiert.

Wasserballer mit Zittersieg

Deutschlands Wasserballer sind mit einem Zittersieg in die Schwimm-WM gestartet. Der EM-Fünfte gewann am Montagabend in Barcelona gegen Außenseiter Kasachstan trotz zwischenzeitlicher Vier-Tore-Führung nur mit 9:8 (3:3,3:0,3:1,0:4). Erfolgreichste Torschützen des verjüngten Teams von Bundestrainer Nebojsa Novoselac waren der Esslinger Heiko Nossek mit drei Treffern und Erik Bukowski von den Wasserfreunden Spandau (2). Im anderen Spiel der Gruppe D besiegte Titelverteidiger Italien zuvor Rumänien 10:4. Der Weltmeister ist am Mittwoch (18.50 Uhr) der nächste deutsche Gegner.

96,600 Punkte für Russland

Russlands Synchronschwimmerinnen dominieren weiter die Weltmeisterschaften in Barcelona. Nach Siegen in Solo und im Duett in der Technischen Kür gewann auch die Mannschaft. Die Russinnen erhielten am Montagabend für ihre Darbietungen 96,600 Punkte. Silber ging an Spanien, das von den Juroren mit 94,400 Zählern bedacht wurde. Den dritten Rang belegte die Auswahl der Ukraine (93,300). Die Bochumer Synchronschwimmerin Kyra Felßner hatte am Vormittag das Finale in der Freien Kür erwartungsgemäß nicht erreicht. Die deutsche Meisterin kam mit 80,060 Punkten auf den 18. Platz. Angeführt von der in Barcelona bereits zweimal siegreichen Russin Swetlana Romaschina erreichten elf weitere Sportlerinnen das Finale am Mittwoch. Romaschina bekam von den Juroren 96,930 Punkte. In der Technischen Kür hatte sich Felßner noch über die Final-Teilnahme und den 16. Rang freuen dürfen.

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