Es bleibt unklar, was die Verantwortlichen dazu brachte, den stellensuchenden Häßler durch ihre Ankündigungen derart durch die Gazetten zu treiben. In einer Internet-Umfrage sprachen sich zehn Prozent der Teilnehmer dafür aus, Häßler solle Wirt im Löwenstüberl werden, einige schlugen vor, er könne als Maskottchen arbeiten; in einer anderen Abstimmung fanden 50 Prozent, er solle Sportdirektor werden.
Schon die Kölner, für die Häßler von 1984 bis zur WM 1990 149 Spiele absolvierte, taten sich bei aller Verbundenheit ja schwer, einen Job für ihn zu finden. Funkel musste jedenfalls schon wieder etwas erklären, was selbstverständlich ist: "Ein Name allein hilft 1860 nicht weiter."
Womöglich wollten die Löwen dem Weltmeister auch aus reiner Höflichkeit nicht absagen und machten ihm ein Angebot. An einer Tätigkeit im Nachwuchsbereich, die sich auch Sportdirektor Hinterberger für Häßler vorgestellt hatte - etwa als Assistenztrainer der U21 -, hat der Weltmeister von 1990 aber gar kein Interesse. "Ich will dem Verein helfen", hatte Häßler gesagt - daran konnte man schon ablesen, dass er sich eine Position mit einer gewissen Verantwortung und Strahlkraft erwartete. "Hauptsache ist, Thomas arbeitet rund um die erste Mannschaft", bestätigte Berater Elizbarashvili.
Ob Häßler am Ende überhaupt noch irgendetwas arbeitet an der Grünwalder Straße, ist mittlerweile sehr fraglich. Am Mittwoch teilte Mayrhofer mit, der Verein werde sich zu Details laufender Verhandlungen nicht äußern. Das war eine prima Idee, die allerdings etwas spät kam.