Süddeutsche Zeitung

SZ-"Formsache":20 Stunden und acht Minuten

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Bundestagsabgeordnete Tessa Ganserer hält Rekorde im Wandern und bei Plenarsitzungen.

Sport ist . . .

nichts für mich.

Ihr aktueller Fitnesszustand?

Den beschreibt am besten der Song "Title Holder" der Ska-Punk-Band The Interrupters: Egal wie oft meine Menschenwürde mit Füßen getreten wird, ich stehe immer wieder auf.

Felgaufschwung oder Einkehrschwung?

Der Einkehrschwung darf natürlich bei keiner Wanderung fehlen, sonst gibt's Punktabzug!

Sportunterricht war für Sie?

Kein Ort an dem ich mich wohl gefühlt habe - nein, es war schrecklich.

Ihr persönlicher Rekord?

20 Stunden und acht Minuten - das war die legendäre Plenarsitzung im Bayerischen Landtag am 8./9. Dezember 2016 zu dem unsäglichen Ausgrenzungsgesetz der CSU-Regierung. Danach bin ich zu einer Veranstaltung in meinem Wahlkreis, dann kurz daheim geduscht, den Koffer gepackt und zum Landesparteitag gefahren.

Stadionbesucher oder Fernsehsportler?

Ich habe gar keinen Fernseher.

Bayern oder Sechzig?

Wie Menschen 90 Minuten einem Ball hinterher laufen können, werde ich wohl nie verstehen.

Ihr ewiges Sport-Idol?

Klaus Fischer, für seine Fallrückziehertore international bekannt, ist wie ich in der Gemeinde Lindberg im niederbayerischen Landkreis Regen aufgewachsen.

Ein prägendes Erlebnis?

Meine bisher einzigen beiden Stadionbesuche. Einmal im Max-Morlock-Stadion und einmal im Ronhof, beide Male stand ich im St.-Pauli-Fanblock, beide Male hat St. Pauli verloren. Aber die Stimmung war großartig und ich habe zufällig Freunde und Bekannte aus meiner Jugend wieder getroffen, die ich seit Jahren nicht mehr gesehen hatte und die mittlerweile über die halbe Republik verteilt leben.

In welcher Disziplin wären Sie Olympiasiegerin?

Im Langstrecken-Wandern.

Mit welcher Sportlerin/welchem Sportler würden Sie gerne das Trikot tauschen?

Die legendäre Billy Jean King, eine lesbische Tennisspielerin, die wahnsinnig wichtige Arbeit für das Frauentennis geleistet hat. Allerdings ist Billy Jean King nicht mehr aktive Spielerin, denn sie ist schon 78 Jahre alt. Aber sie ist medial sehr präsent und meldet sich immer wieder im Diskurs zu trans und Sport zu Wort. Billy Jean ist großartig, es gibt einen schönen Film über sie. Leider war es für sie während ihrer aktiven Karriere null möglich, sich zu outen.

Unter der Rubrik "Formsache" fragt die SZ jede Woche Menschen nach ihrer Affinität zum Sport. Künstler, Politiker, Wirtschaftskapitäne - bloß keine Sportler. Wäre ja langweilig.

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