Der Schock über die schwere Knieverletzung von Torwart Marc-André ter Stegen, 32, sitzt beim FC Barcelona tief, wird aber nicht zu Panikaktionen führen. Nach SZ-Informationen hat der Verein davon Abstand genommen, auf den mehrmonatigen Ausfall des deutschen Nationaltorhüters mit der – regeltechnisch möglichen – Ad-hoc-Verpflichtung eines neuen Keepers zu reagieren. Stattdessen soll bis zur nächsten Transferperiode gewartet werden. Es galt am Dienstag als unwahrscheinlich, dass Barcelona im Januar 2025 einen Torwart verpflichtet, der einem fitten ter Stegen den Posten streitig machen kann.
Auch die Äußerungen des Barcelona-Trainers Hansi Flick vom Dienstag ließen sich in diese Richtung deuten. „Wir haben keinen Druck“, sagte er am Vorabend der für Mittwochabend angesetzten Partie des Spitzenreiters Barcelona gegen den FC Getafe (21 Uhr). Flick sprach dem damit zur neuen número uno beförderten Iñaki Peña sein Vertrauen aus: „Iñaki macht es sehr gut. Er ist sehr professionell und hat sehr hart trainiert.“
Keylor Navas soll sich Barcelona als Ersatz angeboten haben
Peña, 25, war am Sonntag in den Fokus geraten, nachdem sich ter Stegen beim 5:1-Sieg in Villarreal einen Patellasehnenriss zugezogen hatte. Ter Stegen war noch am Montag erfolgreich operiert worden; wegen der Schwere der Verletzung wird damit gerechnet, dass er für die restliche Saison ausfällt. Neben Peña stehen Flick zurzeit nur zwei Nachwuchstorhüter zur Verfügung. Die Regeln besagen, dass Barcelona seinen Kader zwar auffüllen darf, aber nur mit Torhütern, die derzeit vertragslos sind.
Zu den Torwächtern, die sich umgehend angeboten haben sollen, zählt Costa Ricas bisheriger Nationaltorwart Keylor Navas. Paris Saint-Germain hatte dessen Vertrag im Sommer nicht verlängert – seither hält sich Navas individuell fit. Barcelonas einstiger Keeper Claudio Bravo, 41, der sich vor einem Jahrzehnt noch mit ter Stegen um den Stammtorhüterposten bei den Katalanen duellierte, erklärte in einem Interview in der chilenischen Heimat, er würde seinen Rentnerstatus sofort aufgeben, falls Barça rufen sollte.
Spekulationen gibt es auch um den vormaligen polnischen Nationaltorwart Wojciech Szczesny, der ebenfalls in diesem Sommer in Pension gegangen ist. Ubaldo Fillol, Sepp Maier, René Higuita, Jens Lehmann und Dino Zoff haben sich dem Vernehmen nach bis jetzt nicht ins Gespräch gebracht.