Vor zwei Jahren beschlossen die Tennisprofis Kevin Krawietz, 32, und Tim Pütz, 36, dass sie fortan zusammen Doppel spielen, und die Hoffnungen des Coburgers und des Frankfurters waren groß. Krawietz hatte bereits zweimal mit seinem vorherigen Partner Andreas Mies aus Köln die French Open gewonnen. Pütz hatte vor allem mit tollen Auftritten im Davis Cup seine Fähigkeiten unter Beweis gestellt, voriges Jahr siegte er im Mixed bei den French Open in Paris mit der Japanerin Miyu Kato. Doch ihr Ziel, ebenfalls gemeinsam einen Grand-Slam-Titel zu gewinnen, erreichten sie nicht – bislang nicht. Denn an diesem Samstag stehen Krawietz und Pütz im Endspiel der US Open (18 Uhr MEZ).
Im Halbfinale am Donnerstagabend siegte das deutsche Duo 6:3, 6:7 (9), 6:4 gegen Marcelo Arévalo aus El Salvador und Mate Pavic aus Kroatien. „Ein bisschen ein Rollercoaster war es auf jeden Fall“, sagte Krawietz, der natürlich strahlte. „Wir machen es mental echt gut bis jetzt, das ganze Turnier über“, sagte Pütz, „das Finale ist der Lohn dafür.“ Im Spiel um den großen Pokal treffen sie auf die Australier Max Purcell und Jordan Thompson, die Sieger erhalten zusammen 750 000 Dollar, 375 000 Dollar gehen an die Finalisten.
Für Krawietz ist es die dritte Endspielteilnahme bei einem Grand-Slam-Turnier. 2019 hatte er mit Mies als ungesetztes Duo überrascht und den Titel gewonnen; es war ein geschichtsträchtiger Erfolg, denn es war der erste deutsche Doppelerfolg seit 1937. 2020 konnten die beiden ihren Titel verteidigen und siegten erneut. Für Pütz ist es das erste Grand-Slam-Finale im Doppel. Das beste Ergebnis von Krawietz und Pütz zusammen war das Erreichen des Wimbledon-Halbfinales 2023.
Wegen der Endspielteilnahme können Krawietz und Pütz erst am Sonntag nach Zhuhai fliegen, in China findet die Davis-Cup-Gruppenphase statt. Das deutsche Team spielt bereits am Dienstag (ohne Alexander Zverev und Jan-Lennard Struff, mit Jannik Hanfmann und Maximilian Marterer) gegen die Slowakei. Weitere Gegner sind die USA und Chile.