TennisZverev verpasst Titel in Stuttgart

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Er hätte der erste deutsche Titelträger in Stuttgart seit Michael Stich 1991 werden können – doch elf Tage nach seinem French-Open-Aus verpasst Alexander Zverev den Turniersieg.
Er hätte der erste deutsche Titelträger in Stuttgart seit Michael Stich 1991 werden können – doch elf Tage nach seinem French-Open-Aus verpasst Alexander Zverev den Turniersieg. (Foto: Marijan Murat/dpa)

Alexander Zverev muss weiter auf seinen ersten Turniersieg auf Rasen warten. Das Endspiel auf dem Stuttgarter Weissenhof entscheidet sein Dauerrivale Taylor Fritz für sich.

Von Barbara Klimke

Alexander Zverev hat den Sand und die Enttäuschung aus den Schuhen geklopft – und in Stuttgart kompetentes Rasentennis unter Beweis gestellt. Zwar gewann er nicht den Titel des Turniers am Weissenhof. Aber immerhin, „es war mein erstes Finale auf Rasen seit acht Jahren“, erklärte er dem Publikum. Am Sonntag musste er sich Taylor Fritz 3:6, 6:7 (0) geschlagen geben, einem der „besten Rasenspezialisten“, wie er anerkennend zugestand.

Elf Tage nach seiner Viertelfinal-Niederlage bei den French Open in Paris gegen den zehn Jahre älteren Rekord-Grand-Slam-Sieger Novak Djokovic erreichte der 28-Jährige ein Endspiel auf einem Untergrund, der eine signifikant andere Spielweise erfordert. Auch Fritz würdigte Zverevs Adaptionsfähigkeit. Der US-Amerikaner, der nach einer Knieverletzung, die ihn länger beeinträchtigt hatte, in Paris früh gegen Daniel Altmaier verloren hatte, zeigte sich in Stuttgart in beeindruckender Form: „I am back“, „ich bin wieder da“, pinselte er als Gruß oder kleine Drohung an die Kollegen mit Filzstift auf die Fernsehkamera. Zverev dagegen reist ohne weiteren Pokal aus Stuttgart ab, zu den 24 Trophäen in seinem Besitz ist noch immer kein auf Rasen erarbeiteter Titel dazugekommen.

„Ich habe aus der Woche alles rausgeholt, was ich haben wollte“, sagte Zverev während des Turniers in Stuttgart

Das Finale zwischen dem Weltranglistendritten und Fritz, der neuen Nummer vier, hatte ausgeglichen angefangen. Dann unterlief Zverev ein Aufschlagverlust zum 3:5, den er mit zwei Doppelfehlern und einem Volley, den er zwar erwischte, aber ins Netz drosch, selbst verantwortete. So verlor er den ersten Satz.

Der zweite Durchgang hatte gerade vielversprechend für Zverev begonnen, als das Match wegen Regens unterbrochen werden musste. Wegen der Wettervorhersage hatten die Organisatoren das Endspiel um zwei Stunden vorverlegt und mittags angesetzt. Nachdem die Regenplanen wieder weggeräumt waren, schlugen sich beide Kontrahenten durch bis in den Tiebreak, in dem Zverev allerdings kein Punktgewinn mehr gelang.

In seinem Dauer-Duell gegen Taylor Fritz hat Zverev nun die vergangenen fünf Aufeinandertreffen verloren. Der US-Open-Finalist von 2024 gilt, wie von Zverev erwähnt, nicht nur als Hartplatzspezialist, sondern auch als ausgewiesener Rasenexperte. Er hat vier seiner neun Titel auf der kurzen Grasnarbe gewonnen. In Stuttgart war übrigens Michael Stich 1991 der letzte deutsche Sieger – damals allerdings noch auf Sand.

Im Gegensatz zu Zverev war Stich allerdings auch Wimbledonsieger – und dorthin geht auch diesmal die Reise: Die Championships beginnen am 30. Juni. Zverev ist im Süden Londons zwar noch nie über das Achtelfinale hinausgekommen; er sah sich vor dem Finale gegen Fritz aber gut gerüstet. „Ich habe aus der Woche alles rausgeholt, was ich haben wollte“, hatte er nach dem 7:6, 7:6 im Halbfinale gegen den US-Amerikaner Ben Shelton erklärt. Vor der Reise nach Stuttgart hatte er sich ein paar Tage von den Paris-Strapazen auf Mallorca erholt, nun ist Halle/Westfalen der nächste Stopp. Dort stand Zverev 2017 das erste Mal in einem Finale auf dem satten Grün.

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