Süddeutsche Zeitung

Tennis:Zverev ringt Federer nieder

Der deutsche Tennisspieler erreicht in Shanghai das Halbfinale, Andrea Petkovic in Linz ebenso - und trifft nun auf Coco Gauff. Nationalspieler Niklas Stark fällt nach einer Verletzung auch für das Estland-Spiel aus.

Meldungen im Überblick

Tennis, Shanghai: Deutschlands Spitzenspieler Alexander Zverev ist beim ATP-Masters in Shanghai nach einer starken Vorstellung gegen Grand-Slam-Rekordchampion Roger Federer ins Halbfinale eingezogen. Der 22 Jahre alte Hamburger bezwang den Schweizer 6:3, 6:7 (7:9), 6:3 und feierte im fünften Anlauf den ersten Sieg des Jahres über einen Top-10-Spieler. Zverevs Gegner um den Einzug ins Endspiel ermitteln Matteo Berrettini (Italien) und Dominic Thiem (Österreich). Auch von einem kurzen Nervenflattern im zweiten Satz ließ sich Zverev nicht beirren - beim Stand von 6:5 vergab er bei eigenem Aufschlag drei Matchbälle, im Tiebreak folgten zwei weitere ungenutzte Chancen zum Matchgewinn. Ansonsten konnte er sich gegen den 38 Jahre alten Federer aber auf sein wiedererstarktes Service verlassen. 17 Asse gelangen ihm gegen sein Idol bei nur einem Doppelfehler, nach 2:04 Stunden verwandelte er seinen sechsten Matchball. Während Zverev immer noch um einen der letzten beiden verbliebenen Startplätze beim Turnier der besten acht Spieler der Saison kämpft, hat Stefanos Tsitsipas sein Ticket für London bereits sicher. Der 21 Jahre alte Grieche bezwang im Viertelfinale von Shanghai überraschend Titelverteidiger Novak Djokovic nach 2:02 Stunden mit 3:6, 7:5, 6:3 und trifft nun auf US-Open-Finalist Daniil Medwedew (Russland).

Tennis, Linz: Fed-Cup-Spielerin Andrea Petkovic ist beim WTA-Turnier in Linz wie im Vorjahr ins Halbfinale eingezogen. Die 32-Jährige bezwang die Weltranglisten-53. Viktoria Kuzmova aus der Slowakei nach 1:08 Stunden mit 6:4, 6:1. In der Vorschlussrunde des Hartplatzturniers trifft die Darmstädterin auf Cori Gauff. Das US-Wunderkind war eigentlich in der Qualifikation gegen die Hamburgerin Tamara Korpatsch ausgeschieden, dann aber als lucky loser doch noch ins Hauptfeld gerückt. Im Achtelfinale hatte Petkovic im deutschen Duell die an Nummer fünf gesetzte Julia Görges (Bad Oldesloe) aus dem Turnier geworfen. Im letztjährigen Halbfinale in Linz musste sich Petkovic der Russin Jekaterina Alexandrowa geschlagen geben. In der Folge war Petkovic bei keinem Turnier über die Runde der letzten Acht hinausgekommen.

DFB, Nationalmannschaft: Innenverteidiger Niklas Stark fällt auch für das EM-Qualifikationsspiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen Estland aus. Der Abwehrspieler von Bundesligist Hertha BSC hatte bereits sein angekündigtes Länderspieldebüt gegen Argentinien am Mittwoch wegen eines Magen-Darm-Infektes verpasst. Zudem zog er sich vor der Trainingseinheit am Freitagvormittag im Teamhotel in Dortmund eine Verletzung am linken Unterschenkel zu, die genäht werden musste. Stark fliegt damit nicht zum EM-Spiel am Sonntag (20.45 Uhr MESZ/RTL) nach Tallinn und ist bereits aus dem DFB-Quartier abgereist. Das teilte der Deutsche Fußball-Bund am Freitag mit.

DFB, Nationalmannschaft: Serge Gnabry sieht seine Stammplatzgarantie in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft nicht als in Stein gemeißelt an. "Wenn ich jetzt drei Spiele absolut kacke spielen würde, käme ein anderer dran", sagte der Münchner am Freitag in Dortmund, wo sich die DFB-Auswahl auf das EM-Qualifikationsspiel am Sonntag (20.45 Uhr/RTL) in Estland vorbereitet: "Ich muss mich immer wieder neu beweisen." Bundestrainer Joachim Löw hatte zuletzt betont: "Gnabry spielt immer." Und das ist kein Wunder: Gnabrys Treffer zum 1:0 beim 2:2 gegen Argentinien am Mittwoch war das zehnte Tor des 24-Jährigen im erst elften Länderspiel. "Ich habe einen super Lauf", meinte Gnabry. Oliver Bierhoff sieht bei Gnabry auch außerhalb des Platzes eine positive Entwicklung. "Er ist ein sehr reflektierter Typ und bereit, sich einzubringen. Er beschäftigt sich mit vielen Dingen und ist bereit, Veränderungen vorzunehmen", sagte der DFB-Direktor. Auf dem Platz überzeuge Gnabry mit Torgefährlichkeit, Schnelligkeit sowie einem "guten Raum- und Zeitgefühl".

Tischtennis: Timo Boll denkt auch im Alter von 38 Jahren noch nicht an ein Karriereende. "Am Ende zählt im Sport, ähnlich wie in der Wirtschaft, das Leistungsprinzip. Da ist es egal, ob das Alter mit einer 1, 2 oder gar mit einer 4 beginnt", sagte der Einzel-Europameister am Rande der German Open in Bremen in einem Interview des "Weser-Kuriers" (Freitag). Sein Vertrag mit dem deutschen Rekordmeister Borussia Düsseldorf läuft 2022 aus. "Den möchte ich auf jeden Fall erfüllen", sagte Boll. Grundsätzlich wolle er "so lange wie möglich spielen, ohne dass ich als Krüppel ende".

Rugby-WM, Japan: Vize-Weltmeister Australien hat bei der Rugby-Weltmeisterschaft die Chance auf den Gruppensieg gewahrt. Das Team von Trainer Michael Cheika bezwang zum Abschluss der Vorrunde Außenseiter Georgien mit 27:8 (10:3) und sprang damit zumindest vorübergehend auf Platz eins der Gruppe D. Am Sonntag kann Wales mit einem Erfolg gegen Schlusslicht Uruguay (10.15 Uhr MESZ) jedoch wieder an den Wallabies vorbeiziehen. Sowohl Australien als auch Wales hatten bereits vor dem letzten Gruppenspieltag ihr Ticket für die K.o.-Runde gelöst. Der Gruppensieger trifft im Viertelfinale auf den dreimaligen Vizeweltmeister Frankreich, auf den Zweiten wartet der zweimalige WM-Zweite England. Außerdem sind Titelverteidiger Neuseeland und Südafrika bereits für die Runde der letzten Acht qualifiziert. In der Gruppe A streiten Gastgeber Japan, Schottland und Irland am Samstag und Sonntag um die restlichen beiden Viertelfinal-Plätze.

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