Wimbledon:Alexander Zverev scheitert sensationell in Runde eins

Day One: The Championships - Wimbledon 2019

Der erste Tag ist für Alexander Zverev bei diesem Turnier auch der letzte Tag.

(Foto: Getty Images)

Es ist ein Debakel für Deutschland - und das gleich am ersten Tag. Hoffnungsträger Zverev scheidet überraschend aus, ist aber nicht die einzige Enttäuschung.

Hoffnungsträger Alexander Zverev hat in Wimbledon gleich zum Auftakt gepatzt und das deutsche Erstrunden-Debakel beim berühmtesten Tennis-Turnier der Welt vervollständigt. Der 22-jährige Hamburger unterlag am Montag überraschend dem tschechischen Qualifikanten Jiri Vesely und reihte sich damit in die Niederlagen-Serie ein. An einem frustrierenden deutschen Tennis-Tag auf der altehrwürdigen Anlage im Südwesten Londons schied auch der Weltranglisten-Fünfte nach einem 6:4, 3:6, 2:6, 5:7 aus.

Damit stand fest, dass kein einziger der sieben deutschen Starter - fünf Herren und zwei Damen - am Eröffnungstag die zweite Runde erreichte. Philipp Kohlschreiber blieb dabei gegen den serbischen Titelverteidiger Novak Djokovic ohne Chance. Das anfangs 14 Spieler umfassende Aufgebot des Deutschen Tennis Bunds reduzierte sich bereits nach dem ersten Tag um die Hälfte.

Für Zverev ist das berühmteste Tennis-Turnier nun also vorbei, bevor es richtig angefangen hat. Die Niederlage fügt sich in ein Auf und Ab in einer bislang durchwachsenen Saison der deutschen Nummer eins ein. Tatsächlich hatte der Hamburger sich auf eine schwierige Erstrundenpartie eingestellt und der Weltranglisten-108. Vesely bestätigte schnell seine Einschätzung. Zunächst lief zwar alles wie gewünscht für den 1,98 Meter großen Zverev. Er schlug stark auf und sicherte sich mit dem ersten Break der Partie den ersten Satzgewinn.

Beobachtet von seinem Trainer Ivan Lendl verlor der 22-Jährige jedoch mit dem Aufschlagverlust im zweiten Satz seine Linie. Nach dem Satzausgleich fing Zverev an, mit dem Schiedsrichter zu diskutieren und gab prompt wieder den Aufschlag ab. Drei Chancen auf 3:4 heranzukommen ließ der deutsche Hoffnungsträger aus und musste später mit der Situation klar kommen, dass jede weiter Schwächephase das frühe Aus bedeuten würde.

Noch nie war Zverev bei seinen vier Wimbledon-Teilnahmen in der ersten Runde ausgeschieden. Diesmal hatte ihm Davis-Cup-Teamchef Michael Kohlmann sogar den erstmaligen Sprung ins Halbfinale zugetraut. Zverev schien seine erste mittelgroße Ergebniskrise zum Ende der Sandplatz-Saison abgeschüttelt zu haben, seine Knieblessur vom Turnier im westfälischen Halle hatte er nach eigenen Worten rechtzeitig zum Höhepunkt der Rasensaison auskuriert.

Schon zuvor war der Eröffnungstag auf der berühmten Tennis-Anlage ernüchternd verlaufen. Kohlschreiber musste sich dem serbischen Weltranglisten-Ersten Djokovic 3:6, 5:7, 3:6 geschlagen geben. Der Augsburger zeigte zwar eine couragierte Leistung, blieb aber letztendlich chancenlos. Auch für Mona Barthel, Anna-Lena Friedsam, Peter Gojowczyk, Cedrik-Marcel Stebe und Mischa Zverev war das besondere Wimbledon-Gefühl schnell wieder Geschichte. Außer Zverev gelang es keinem, einen Satz für sich zu entscheiden.

Die deutschen Hoffnungen ruhen nun noch mehr auf Angelique Kerber. Die Titelverteidigerin greift wie sechs weitere deutsche Teilnehmer am Dienstag erstmals in das Spielgeschehen ein. Gegen die Schwäbin Tatjana Maria steht auch die Kielerin vor einer kniffligen Aufgabe.

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