Das Bild wackelt. Langsam taucht Sergej Stachowski klarer auf. Kaum beginnt das Gespräch, ist sein Gesicht eingefroren. Die Internet-Leitung ist abgestürzt. Neuer Versuch. Stachowski meldet sich wieder. Er blickt freundlich, aber ernst. Sein Englisch ist exzellent. Wie früher. Fast könnte man glauben, es wäre noch mal 2013. Damals musste Stachowski auch viele Fragen beantworten, als er sensationell in der zweiten Runde von Wimbledon den großen Favoriten Roger Federer besiegte. 6:7, 7:6, 7:5, 7:6 lautete das Ergebnis. Am Montag beginnt nun erneut das wichtigste Rasenturnier der Welt, eine der schillerndsten Veranstaltungen des globalen Sports. Doch Stachowski lebt jetzt in einer anderen Welt.
Ex-Tennisprofi Sergej Stachowski im Interview:"Ich habe mehr Wut als Hoffnung"
Lesezeit: 7 min
"Gefahr herrscht jede Zeit, jeden Tag, an jedem Ort": Sergej Stachowski (links) im Juni 2022 bei einem Einsatz in der Ukraine.
(Foto: twitter.com/Stako_tennis)Sergej Stachowski sorgte einst für eine der größten Tennis-Sensationen der Wimbledon-Geschichte: Als totaler Außenseiter besiegte er Roger Federer. Nun kämpft der Ukrainer in seiner Heimat einen völlig anderen Kampf.
Interview von Gerald Kleffmann
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