Es hatte sich schon recht früh in diesem Viertelfinale des Wimbledon-Männerturniers angedeutet, dass Jannik Sinner Probleme hatte. Spielerisch konnte sich der Weltranglistenerste zwar den ersten Satz im Tiebreak sichern. Doch sein Gesichtsausdruck und sein teils schleppender Gang verrieten, wie sehr sich der 22-Jährige quälte.
Anfang des dritten Satzes ließ sich der Südtiroler behandeln, kam noch einmal zurück in das Match. Letztlich aber verlor Sinner mit 7:6 (7), 4:6, 6:7 (4), 6:2, 3:6 gegen den Weltranglistenfünften Daniil Medwedew, 28, der zugab, von der Schwächephase seines angeschlagenen Gegners profitiert zu haben. „Ich konnte phasenweise spüren, dass es ihm nicht so gut ging“, sagte der Russe. „Ich bin glücklich, dass es mir gelungen ist, mein Niveau hochzuhalten.“ Medwedew kämpft am Freitag gegen Carlos Alcaraz um den Einzug in sein siebtes Grand-Slam-Finale. Der Weltranglistendritte aus Spanien gewann gegen Tommy Paul (USA) 5:7, 6:4, 6:2, 6:2.
Bei den Frauen erreichte die Kroatin Donna Vekic das Halbfinale im All England Club. Die 28-Jährige stoppte den Lauf der Neuseeländerin Lulu Sun mit einem 5:7, 6:4, 6:1-Erfolg. Sun, 23, hatte sich als Qualifikantin in die Runde der letzten Acht gekämpft. Die Weltranglisten-37. Vekic trifft in ihrem ersten Grand-Slam-Halbfinale auf die Italienerin Jasmine Paolini (Italien/Nr. 7), die sich mit 6:2, 6:1 gegen Emma Navarro (USA) durchsetzte.