Tennisprofi Jasmine Paolini hat auch das Finale des Einzelturniers von Wimbledon erreicht. Die 28 Jahre alte Weltranglistensiebte besiegte am Donnerstag die Kroatin Donna Vekic, 28, 2:6, 6:4, 7:6 (8). Paolini hatte bereits bei den French Open in Paris vor fünf Wochen im Endspiel gestanden und war dort gegen die Weltranglistenerste Iga Swiatek aus Polen chancenlos geblieben. Die Partie gegen die Weltranglisten-37. Vekic nun war mit einer Dauer von 2:51 Stunden das längste Frauen-Halbfinale der Geschichte des Rasenturniers im All England Club.
„Die letzten Monate sind verrückt für mich“, sagte Paolini beim Siegerinterview auf dem Centre Court vor 14 000 Zuschauern, „ich genieße, was ich tue.“ Sie ist nun auch die erste italienische Wimbledon-Finalistin in der sogenannten Open Ära seit 1968. „An dieses Match werde ich mich immer erinnern“, sagte Paolini: „Es war wirklich schwierig, eine Achterbahn der Gefühle.“ Sie trifft am Samstag auf die Tschechin Barbora Krejcikova, die überraschend gegen Jelena Rybakina gewann. Die French-Open-Siegerin von 2021 setzte sich 3:6, 6:3, 6:4 gegen die Weltranglistenvierte und Wimbledon-Siegerin von 2022 durch.
Vekic war zunächst besser in das Match gestartet und hatte den ersten Satz klar gewonnen. Im Verlaufe der Partie litt sie unter körperlichen Problemen und musste sich immer wieder kleine Pausen zwischen den Ballwechseln nehmen. Bei 5:6 im dritten Satz brach Vekic in Tränen aus. 57 unerzwungene Fehler von ihr waren am Ende zu viel, um Paolini zu bezwingen. Die Weltranglistenvierte Rybakina war als klare Favoritin in ihr Halbfinale gegangen, verlor allerdings komplett ihre offensive Linie gegen die schlau spielende Krejcikova, die fassungslos war: „Es ist unglaublich“, sagte die 28-Jährige.