Tennis:Wieder zu Hause

Tennis: Steht erneut im Viertelfinale von Roland Garros: Martina Trevisan.

Steht erneut im Viertelfinale von Roland Garros: Martina Trevisan.

(Foto: Christophe Archambault/AFP)

Martina Trevisan schneidet bei Grand Slams in der Regel nie gut ab - außer bei den French Open. Wie 2020 spielt sich die Italienerin ins Viertelfinale und schwärmt von der Magie in Paris.

Von Gerald Kleffmann, Paris

Ein letztes Mal ging sie zur Grundlinie - und strahlte. Sie sah glücklich aus, dabei war das Match noch gar nicht vorbei. Aber dann gewann Martina Trevisan tatsächlich den Punkt, und nur Minuten später stand sie beim früheren dreimaligen French-Open-Sieger Mats Wilander und rief laut beim Interview ins Mikrofon: "Grazie miiiiiille!" Warum sie so gelächelt habe, wollte der 57-Jährige Schwede wissen, da sprach Trevisan: "Wenn ich nervös bin, erinnere ich mich daran zu lächeln - dann fühle ich mich besser."

Die 28-Jährige aus Florenz ist die Nummer 59 der Weltrangliste und hatte ein paar gute Erfolge in ihrer Karriere, im vergangenen Mai holte sie den Sieg bei einem WTA-Turnier in Rabat. Aber bei den vier Grand Slams schneidet sie fast immer nicht so überragend ab - außer in Roland Garros. "Hier in Paris herrscht einfach eine magische Atmosphäre für mich", sagte sie, nachdem sie am Sonntagmittag zum zweiten Mal nach 2020 das Viertelfinale erreicht hatte. Vor zwei Jahren war sie als Qualifikantin bis in die Runde der letzten Acht vorgestoßen und hatte dabei vier starke Spielerinnen (Camila Giorgi, Coco Gauff, Maria Sakkari, Kiki Bertens) bezwungen.

Trevisan besiegte diesmal im Achtelfinale auf dem Court Suzanne Lenglen, dem zweitgrößten Stadion der French Open, die Belarussin Alexandra Sasnowitsch, 28, die zuvor Angelique Kerber ausgeschaltet hatte, mit 7:6 (10), 7:5. Dabei glänzte sie wieder mit ihrem aggressiven Spiel, in das sie gerne gefühlvolle Cross-Schläge und Stopps einstreut. "Die Bälle springen hoch, aber der Platz ist auch schnell wie ein Hartplatz", so begründete Trevisan ihre Vorliebe für die French Open, die sie gar als "zweites Zuhause" einstufte. Im Viertelfinale trifft sie auf Leylah Fernandez. Die pfiffige 19-jährige Kanadierin, die im vergangenen Herbst bei den US Open das Finale erreicht hatte, gewann 6:3, 4:6, 6:3 gegen Amanda Anisimova, 20, aus den USA.

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