Aus allen Richtungen waren sie eingeflogen, aus Europa, Nordamerika, Südamerika, Asien, Afrika, vor zwei Wochen, weil ja in Australien und Neuseeland die ersten Turniere der neuen Tennissaison stattfanden. Alles steuerte auf den Höhepunkt zu, der nun mit der Leistungsmesse in Melbourne an diesem Montag beginnt. Bei der Verteilung von Ruhm und inzwischen 27,9 Millionen Euro gilt es dabei zu sein. "The Grand Slam of Asia-Pacific", so werben die Australian Open für sich. Der Titel bringt das Alleinstellungsmerkmal auf den Punkt: So abgelegen ist keines der vier wichtigsten Turniere der Welt, zu denen noch Paris, Wimbledon und New York zählen. Aber nicht nur deshalb hebt sich die Veranstaltung ab. Hier folgen zehn Gründe, warum die Australian Open für etwas Außergewöhnliches stehen.
Roger Federer fing der Legende nach damit an, die Australian Open nicht Grand Slam, sondern Happy Slam zu nennen. Weil in Melbourne so viele Menschen gute Laune haben und eben glücklich sind. Zumindest wirkt es so in dem Land, in dem einem ständig ein "No worries" um die Ohren fliegt - alles paletti, mach dir keine Sorgen, passt alles, kein Stress. Eine Wohltat ist diese Lebenseinstellung, die abstrahlt auf Spielerinnen und Spieler. Tatsächlich findet man hier unfreundliche oder gar schlecht gelaunte Bürger so häufig wie Schnee in der Sahara. Für die Profis könnte die Saison demnach nicht besser beginnen als mit Matches in der Sonne und angenehm entspannten Menschen, die Sport grundsätzlich lieben. Sogar rüstige Omis verfolgen Partien, löffeln währenddessen mitgebrachten Reissalat und beklatschen zwischendurch Spieler, von denen sie noch nie etwas gehört haben und nie mehr hören werden.