Das Urteil von Iga Swiatek fiel kurz und prägnant aus: „Es war keine gute Leistung von mir. Aber Jessie nutzte das aus, sie spielte besser, ich spielte schlechter, und sie gewann.“ Damit war fast alles gesagt zur überraschend klaren 2:6, 4:6-Niederlage der Weltranglistenersten am Mittwochabend bei den US Open gegen die Weltranglistensechste Jessica Pegula. Der 23 Jahre alten Polin unterliefen 41 unerzwungene Fehler, während die 30-jährige Amerikanerin nur 22 „unforced errors“ verbuchte. „Man gewinnt nicht, wenn man so viele Fehler macht“, sagte Swiatek. Das Ergebnis passt zu ihrer wechselhaften Saison. Sie gewann die French Open und Olympia-Bronze, schied aber bei den Australian Open und in Wimbledon in der dritten Runde aus.
Pegula strahlte beim Interview auf dem Platz im Arthur Ashe Stadium, nach sechs Viertelfinalteilnahmen bei Grand-Slam-Turnieren erreichte sie erstmals die Runde der letzten Vier. „Ich habe es endlich geschafft und kann endlich sagen: Halbfinalistin“, sagte sie. Pegula trifft an diesem Donnerstag auf die Tschechin Karolina Muchova. Die 28-Jährige besiegte die Brasilianerin Beatriz Haddad Maia 6:1, 6:4. Emma Navarro, 23, die zweite Amerikanerin, spielt in ihrem ersten Grand-Slam-Halbfinale gegen die zweimalige Australian-Open-Gewinnerin Aryna Sabalenka, 26, aus Belarus.