Tennis-Turnier in Wimbledon:Deutsches Trio im Achtelfinale

Die deutschen Tennisspielerinnen Angelique Kerber und Sabine Lisicki stehen im Achtelfinale des Grand-Slam-Turniers von Wimbledon. Kerber setzte sich klar in zwei Sätzen gegen Christina McHale durch. Lisicki mühte sich in drei Sätzen gegen Sloane Stephens. Bei den Herren schaffte Florian Mayer den Sprung unter die letzten Sechzehn - Roger Federer gewinnt noch nach 0:2 Satzrückstand.

Sabine Lisicki und Angelique Kerber haben vorgelegt und in Wimbledon die zweite Woche erreicht. Ihre Fed-Cup-Kollegin Julia Görges kann am Samstag nachziehen und für einen weiteren Meilenstein der deutschen Tennis-Frauen sorgen. Gewinnt Görges, steht erstmals seit 25 Jahren wieder ein deutsches Trio im Achtelfinale des wichtigsten Rasenturners der Welt. Damals hatten Steffi Graf, Claudia Kohde-Kilsch und Sylvia Hanika die Runde der besten 16 im All England Club erreicht.

Tennis-Turnier in Wimbledon: Sabine Lisicki schlägt im Spiel gegen Sloane Stephens eine Vorhand.

Sabine Lisicki schlägt im Spiel gegen Sloane Stephens eine Vorhand.

(Foto: AFP)

Auch Florian Mayer steht in der Runde der letzten Sechzehn. Der Bayreuther setzte sich am Freitagabend in einem Fünfsatz-Krimi gegen den Polen Jerzy Janowicz mit 7:6 (7:5), 3:6, 2:6, 6:3, 7:5 durch und trifft auf den Franzosen Richard Gasquet.

Lisicki setzte sich gegen Sloane Stephens nach 1:52 Stunden 7:6 (7:5), 1:6, 6:2 durch, Kerber gewann gegen Christina McHale (USA/Nr. 28) 6:2, 6:3. Die Nummer 22 der Setzliste, Julia Görges (Bad Oldesloe), sieht der schwierigsten Aufgabe der drei deutschen Top-Spielerinnen entgegen: Sie trifft auf die ehemalige Weltranglistenerste Ana Ivanovic (Serbien/Nr. 14).

1987 hielt es Steffi Graf sogar noch ein paar Tage länger auf dem "heiligen Rasen" aus und spielte ihr erstes von neun Wimbledonendspielen. Der Finalsonntag liegt für Lisicki allerdings noch in weiter Ferne, vor allem beim Blick auf die nächste Gegnerin. Im Achtelfinale wartet am Montag die Nummer eins der Weltrangliste, Maria Scharapowa, zur Neuauflage des Halbfinals aus dem vergangenen Jahr. Lisicki erinnert sich: "Damals war es großartig da draußen. Leider war ich schon etwas müde." Dennoch lieferte sie der Russin einen großen Kampf und verlor erst in drei Sätzen. "Es ist immer eine große Herausforderung, gegen Maria zu spielen. Sie hat nach ihrem Sieg in Paris nun viel Selbstvertrauen", sagte Lisicki über die French-Open-Siegerin.

Ihre eigene Sicherheit wächst von Runde zu Runde bei ihrem Lieblingsturnier. In Runde drei gegen Stephens unterliefen der 22-Jährigen bei unangenehmen Windverhältnissen zwar 35 unnötige Fehler, 21 mehr als ihrer drei Jahre jüngeren Kontrahentin, dennoch kämpfte sich Lisicki mit 7:6 (7:5), 1:6, 6:2 weiter. "Ich musste meine Chancen gut ausnutzen. Das habe ich getan", sagte Lisicki, die mit dem Sieg über die Weltranglisten-59. bei ihrer vierten Teilnahme im All England Club zum dritten Mal die zweite Woche erreicht hat. Die zwei Tage Pause durch den traditionell spielfreien Sonntag überbrücken Lisicki und Kerber mit Matches im Doppel und Mixed.

Beide müssen im Rhythmus bleiben, denn auch die deutsche Nummer eins aus Kiel steht vor einer großen Herausforderung. Die Weltranglistenachte trifft entweder auf die frühere Nummer eins, Kim Clijsters (Belgien), oder die Russin Wera Swonarewa, Wimbledonfinalistin von 2010 - beide deutlich routinierter als die 24-Jährige. Kerber bezwang in Christina McHale wie Lisicki eine aufstrebende US-Amerikanerin. Nur 1:19 Stunde brauchte Kerber, um die 20-Jährige aus dem Turnier zu werfen. Es war Kerbers 43. Saisonsieg - damit hat sie in diesem Jahr mehr Erfolge als jede andere Spielerin der WTA-Tour gesammelt. "Die Bedingungen waren nicht so einfach. Bei dem Wind muss man sich gut bewegen", sagte Kerber: "Ich fühle mich wohl auf Rasen. Ich habe viel Selbstvertrauen gesammelt."

Federer und Djokovic im Achtelfinale

Nach dem Zweitrundenaus von Vorjahresfinalist Rafael Nadal am Tag zuvor blieben die Überraschungen bei den Männern zwar diesmal aus, Roger Federer stand gegen Julien Benneteau aber kurz vor der Niederlage und drehte einen 0:2-Satzrückstand. Im letzten Satz hatte der Franzose sichtlich Probleme mit seinem Körper und war am Ende chancenlos. Der Schweizer gewann nach dreieinhalb Stunden mit 4:6, 6:7, 6:2, 7:6 und 6:1. Er spielt nun gegen den Belgier Xavier Malisse.

Titelverteidiger Novak Djokovic (Serbien) hatte gegen den Tschechen Radek Stepanek nur im ersten Durchgang Probleme, setzte sich 4:6, 6:2, 6:2, 6:2 durch und trifft im Achtelfinale auf seinen Landsmann Viktor Troicki.

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