Tennis:Struff bewahrt Davis-Cup-Team vor dem Abstieg

Tennis Davis Cup Deutschland - Polen

Holte den dritten Punkt: Jan-Lennard Struff.

(Foto: Soeren Stache/dpa)

Die deutschen Tennis-Männer besiegen Polen in der Relegation knapp 3:2. Die Beach-Olympiasiegerinnen Ludwig-Walkenhorst gewinnen auch das Welttour-Finale.

Tennis: Die deutsche Tennis-Auswahl bleibt in der Davis-Cup-Weltgruppe der besten 16 Nationen. Mit dem Sieg im entscheidenden Einzel sorgte Jan-Lennard Struff am Sonntag in Berlin für den 3:2-Erfolg im Relegationsspiel gegen Polen. Struff gewann 7:6 (7:4), 6:4, 6:1 gegen Hubert Hurkacz und bewahrte das DTB-Team damit vor dem dritten Abstieg in die Zweitklassigkeit. Zuvor hatte Florian Mayer wie schon das deutsche Doppel am Samstag die vorzeitige Entscheidung verpasst. Nach dem 2:6, 6:4, 2:6, 3:6 gegen Außenseiter Kamil Majchrzak verkündete der demnächst 33 Jahre alt werdende Bayreuther seinen Rücktritt aus dem Davis-Cup-Team.

Beachvolleyball: Die Olympiasiegerinnen Laura Ludwig und Kira Walkenhorst haben das Welttour-Finale der Beachvolleyballer in Toronto gewonnen. Im Endspiel setzten sich die Hamburgerinnen am Sonntag gegen das Schweizer Duo Nadine Zumkehr und Joana Heidrich 2:0 (21:18, 21:16) durch. Ludwig/Walkenhorst sicherten sich ein Preisgeld von 100 000 Dollar und damit die Rekordprämie in diesem Jahr. In der Vorrunde hatte das deutsche Nationalteam gegen ihre Trainingspartnerinnen noch mit 1:2 den Kürzeren gezogen. Vier Turniere auf der Welttour hatte das beste deutsche Beachvolleyball-Duo 2016 vorher schon gewonnen. Zudem holten sich die beiden Gold bei der Europameisterschaft und den deutschen Titel. Die Krönung war der Olympiasieg in Rio de Janeiro. In Toronto hatten Ludwig-Walkenhorst in der Vorschlussrunde am Samstag wie im Rio-Halbfinale die Brasilianerinnen Larissa und Talita mit 2:0 (21:19, 21:19) besiegt.

Eishockey: Titelverteidiger Red Bull München hat am zweiten Spieltag der Deutschen Eishockey Liga (DEL) den ersten Saisonsieg gefeiert. In der Final-Neuauflage bei den Grizzlys Wolfsburg setzte sich der Meister souverän mit 5:1 (2:0, 1:1, 2:0) durch. Zum Auftakt am Freitag hatten die Münchner 1:3 bei den Kölner Haien verloren. Die Maximalausbeute von sechs Punkten verzeichneten am ersten Wochenende die Eisbären Berlin. Nach dem 5:2 gegen die Straubing Tigers gewann der DEL-Rekordmeister auch bei der Düsseldorfer EG 4:3 (2:2, 2:0, 0:1). Die ersten Punkte holten die Nürnberg Ice Tigers mit dem 4:3 (1:2, 0:0, 2:1, 0:0, 1:0) nach Penaltyschießen bei den Iserlohn Roosters. Den ersten Dreier verbuchten die Straubing Tigers beim 3:2 (1:0, 1:1, 1:1) gegen den ERC Ingolstadt.

Paralympics: Markus Rehm hat bei den Paralympics in Rio de Janeiro seine zweite Goldmedaille gewonnen. Der Weltrekordhalter und Titelverteidiger gewann am Samstagabend (Ortszeit) den Weitsprung mit dem paralympischen Rekord von 8,21 Metern vor dem Niederländer Ronald Hertog (7,29). Rehms Staffelkollege Felix Streng wurde mit der persönlichen Bestleistung von 7,13 Metern überraschend Dritter. Beide hatten am Montag bereits Gold mit der deutschen 4 x 100 Meter-Staffel geholt. Weitsprung ist jedoch die Spezialdisziplin des 28 Jahre alten Rehm. Dort hatte der mit einer Unterschenkelprothese springende Athlet auch die Weltmeister-Titel 2011, 2013 und 2015 gewonnen.

Maike Naomi Schnittger hat den deutschen Schwimmern an ihrem letzten Wettkampftag noch eine dritte Medaille beschert. Die 22 Jahre alte Potsdamerin holte über 50 m Freistil Silber. Zuvor hatten Denise Grahl ebenfalls über 50 Freistil Silber und Torben Schmidtke über 100 m Brust Bronze gewonnen. Bei Olympia waren die Schwimmer komplett ohne Medaille geblieben. Schnittger musste sich in 28,38 Sekunden nur der Britin Hannah Russel (27,53) geschlagen geben. Emely Telle (Berlin) wurde in 30,87 Sekunden dagegen Letzte des Finals.

Paralympics: Weltrekordhalter Heinrich Popow gewann bei seinen letzten Paralympics zum ersten Mal Gold im Weitsprung. Die 35 Jahre alte Birgit Kober siegte mit paralympischem Rekord im Kugelstoßen. Vor allem aber ging eine stolze und erfolgreiche Karriere am Samstag mit der insgesamt 14. paralympischen Medaille zu Ende: Die querschnittsgelähmte Marianne Buggenhagen wurde mit 63 Jahren noch einmal Zweite im Diskuswerfen ihrer Startklasse."Ich bin stolz auf diesen Sieg. Jetzt kann ich die paralympische Bühne mit erhobenem Haupt verlassen", sagte Popow. "Wir hatten noch nie so ein tolles Team wie diesmal. So viele junge Leute, so viele Talente. Ich will hier all meine Erfahrungen weitergeben."

Nachdem Sebastian Dietz bereits in der Nacht zu Samstag Gold im Kugelstoßen geholt hatte und die Rollstuhl-Basketballerinnen sowie das Tischtennis-Team der Männer trotz ihrer Final-Niederlagen Silber umgehängt bekamen, kann die deutsche Mannschaft bei der Abschlussfeier am Sonntag sehr zufrieden ins Maracana-Stadion einziehen. Nach 475 von 521 Entscheidungen war sie mit 17 Gold-, 22 Silber- und 13 Bronzemedaillen Sechster der Nationenwertung. China (98/75/49) und Großbritannien (60/34/38) sind dort weit enteilt.

Popow sprang im Olympiastadion von Rio bereits im ersten Versuch paralympischen Rekord von 6,70 Meter. "Heute war ich wieder der abgewichste Heinrich", meinte er dazu. Seinen eigenen Weltrekord aus dem August verpasste der 33-Jährige nur um sieben Zentimeter.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: