Tennis:Neuer Trainer für Kerber

Tennis: Jubel bei den WTA Finals in Singapur; danach hat sich Angelique Kerber von ihrem Trainer Wim Fissette getrennt.

Jubel bei den WTA Finals in Singapur; danach hat sich Angelique Kerber von ihrem Trainer Wim Fissette getrennt.

(Foto: Roslan Rahman/afp)

Der Ex-Profi Rainer Schüttler arbeitet 2019 mit der Wimbledonsiegerin Angelique Kerber.

Von Gerald Kleffmann, London

Noch ist Angelique Kerber im Urlaub, sie erholt sich im fernen Süden auf einer Insel, aber die Arbeit für die neue Saison schreitet ja trotzdem voran. Seit der Trennung von Wim Fissette im Oktober war die beste deutsche Tennisspielerin auf Trainersuche, und nun wurde das offiziell bestätigt, was zu Wochenbeginn schon durchgesickert war: Rainer Schüttler, ehemals die Nummer fünf der Welt und Finalist der Australian Open, wird Kerber ab sofort und in Vollzeit als Trainer betreuen. Für den 42-Jährigen ist die Aufgabe auf der Frauentour Neuland, bislang hat er sich nach der Karriere im Männerbereich engagiert. Schüttler verantwortete das ATP-Turnier in Genf und arbeitete als Trainer, etwa für den Litauer Ricardas Berankis und Janko Tipsarevic; mit der Schwester des Serben ist Schüttler verheiratet.

"Angelique hat in den letzten Jahren schon mehrfach unter Beweis gestellt, was sie für ein Champion ist. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit in dieser spannenden Phase ihrer Karriere", sagte Schüttler. "Für mich steht außer Frage, dass sie mit ihrem Talent noch viel erreichen kann."

Von Kerber kam zur Verpflichtung noch kein Kommentar, die 30-Jährige wird sich kommende Woche bei einer Pressekonferenz in Köln erklären. Im Team soll es keine weiteren Veränderungen geben, das heißt, auch André Wiesler, kurzzeitig als Coach im Einsatz, bleibt als Hitting Partner dabei. Dass Schüttler nun die dreimalige Grand-Slam-Gewinnerin verantwortet, ist durchaus eine Besonderheit, schließlich ist er einer der Vertreter, die nach der Ära von Boris Becker und Michael Stich zusammen mit Tommy Haas und Nicolas Kiefer das deutsche Tennis prägten. Schüttler gewann vier Turniere auf der ATP Tour und verpasste 2003 den größten Titel seiner Karriere nur knapp; in Melbourne war er erst im Endspiel am Amerikaner Andre Agassi gescheitert.

Kerber hatte sich nach Differenzen vor den WTA Finals in Singapur von Fissette getrennt. Mit dem Belgier hatte sie rund ein Jahr zusammengearbeitet und die erhoffte Trendwende geschafft nach einem eher enttäuschenden Jahr 2017. Kerber stieg wieder zur Nummer zwei in der Weltrangliste auf und feierte im Sommer in Wimbledon den größten Triumph ihrer Karriere. Das zweite Halbjahr verlief weniger erfolgreich, im Herbst löste sie die Kooperation mit Fissette auf, ohne genauere Erklärung. "Aufgrund von unterschiedlichen Auffassungen bezüglich der zukünftigen Ausrichtung", hieß es nur in einer Pressemitteilung. Kerber und Schüttler werden Ende November ihre Arbeit beginnen, wie zuvor soll Kerbers Wohnsitz in Polen (Puszczykowo bei Posen) die Basis der Trainingszeit werden.

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