Tennis:Murray schlägt Djokovic - und beendet Tennisjahr als Nummer eins

Great Britain's Andy Murray celebrates winning the final against Serbia's Novak Djokovic

Bester des Tennis-Jahres: Andy Murray.

(Foto: REUTERS)

Der schottische Tennisprofi überragt beim ATP-Finale. Nach dem Topspiel der Bundesliga zwischen dem BVB und Bayern gibt es Verletzte. Schwimmer Marco Koch gelingt ein Weltrekord.

Tennis, Andy Murray: Der Brite hat zum ersten Mal das ATP-Saisonfinale in London gewonnen und wird das Tennisjahr 2016 als Nummer eins der Welt beenden. Er siegte im Endspiel am Sonntag gegen Novak Djokovic 6:3, 6:4 und wehrte damit den Angriff des Serben auf die Weltranglistenspitze ab. Murray krönte damit sein herausragendes Jahr, in dem er bereits die Titel in Wimbledon und beim olympischen Turnier in Rio gewonnen hatte.

Der dominante Spieler der zweiten Jahreshälfte hatte erst vor zwei Wochen seinen Dauerrivalen Djokovic an der Spitze der Weltrangliste abgelöst.Djokovic, Schützling der deutschen Tennisikone Boris Becker, verpasste nicht nur den Sprung zurück an die Weltranglistenspitze, sondern auch die Chance, nach Siegen mit Rekordchampion Roger Federer gleichzuziehen.Der Schweizer Superstar, sechsmaliger Sieger beim Saisonfinale, hatte das mit 6,91 Millionen Euro dotierte Hartplatzturnier ebenso verletzungsbedingt verpasst wie Rafael Nadal (Spanien). Deutsche Profis hatten sich nicht qualifiziert.

Bundesliga, verletzte Fans: Bei einem Angriff auf Fans des FC Bayern nach dem Topspiel in Dortmund sind vier Männer verletzt worden, einer von ihnen schwer. Die Polizei verdächtigt nach ersten Ermittlungen etwa 20 Anhänger der BVB-Ultragruppierung "Desperados", die sechsköpfige Fangruppe am Samstagabend an einer Haltestelle attackiert zu haben. Die Täter raubten den Angaben vom Sonntag zufolge auch Fanutensilien. Die Polizei durchsuchte kurz nach der Tat die Räume der Gruppierung in Dortmund und stellte 46 Personalien fest. Der schwerverletzte Mann wurde in ein Krankenhaus gebracht.

Schwimmen, Weltrekord: Weltmeister Marco Koch hat zum Abschluss der Kurzbahn-DM in Berlin für einen Paukenschlag gesorgt. Der Olympia-Siebte aus Darmstadt siegte über 200 m Brust in Weltrekordzeit von 2:00,44 Minuten. Koch blieb um vier Hundertstelsekunden unter der alten Bestmarke des Ungarn Daniel Gyurta. Es war zudem Kochs zehnter Titel in Serie auf seiner Paradestrecke auf der 25-m-Bahn."Das ist bombastisch, richtig geil. Ich freue mich riesig", sagte der dank einer Radikalkur im Vergleich zu Olympia in Rio deutlich erschlankte Darmstädter.

Koch hatte in Berlin auch über die 50 und 100 m Brust gewonnen. Über 100 m war er sogar deutschen Rekord geschwommen. Platz zwei über 200 m belegte Philip Heintz.Koch und Heintz hatten bereits zuvor ihre Tickets für die WM im kanadischen Windsor (6. bis 11. Dezember) gelöst. Neben den beiden deutschen Topschwimmern konnten nur noch die 1500-m-Freistilschwimmer Poul Zellmann (Essen) und Florian Wellbrock (Magdeburg) die WM-Normen sauber erfüllen. Vor der endgültigen Nominierung werde aber über Ausnahmefälle gesprochen, kündigte Bundestrainer Henning Lambertz an.

Borussia Dortmund, Roman Bürki: Der BVB hat den Sieg im Spitzenspiel gegen Bayern (1:0) teuer bezahlt. Schlussmann Roman Bürki hat sich am Samstagabend einen Mittelhandbruch zugezogen und muss operiert werden. Der Schweizer Nationaltorhüter fällt etwa acht Wochen aus, dies teilte der BVB am Sonntag mit.Bürki spielte gegen die Bayern 90 Minuten durch. Erst einen Tag später erfolgte die Diagnose. Damit ist die Hinrunde für den 26-Jährigen beendet, die ehemalige Nummer eins Roman Weidenfeller (36) rückt bis zum Beginn der Rückrunde wieder zwischen die Pfosten.

Boxen, Marco Huck: Box-Weltmeister Marco Huck hat sich beim Punktsieg im IBO-Titelkampf im Cruisergewicht gegen den Ukrainer Dmytro Kucher die rechte Mittelhand gebrochen. Die erste Diagnose bestätigte sich bei einer Untersuchung im Krankenhaus. "Ja, die ärztliche Untersuchung in den Morgenstunden in Hannover hat einen Mittelhandbruch ergeben", sagte Hucks Bruder Kenan der Bild-Zeitung. Huck hatte sich die Verletzung in der vierten Runde des WM-Kampfes gegen den Europameister zugezogen und trotzdem über die volle Distanz geboxt. Der Titelverteidiger landete einen einstimmigen Punktsieg (119:109, 117:111, 117:111). Für Huck war es die erste Verteidigung des Titels im kleinen IBO-Verband, den er sich im Februar gesichert hatte. Zuvor hatte der Berliner seinen WBO-Gürtel im August 2015 nach sechs Jahren und 13 erfolgreichen Titelverteidigungen verloren.

Am späten Samstagabend schraubte Huck seinen Kampfrekord auf 40 Siege (27 davon durch K.o.) in 44 Profi-Duellen. Für den gebürtigen Serben soll der Erfolg nur eine Durchgangsstation sein. Huck will zurück auf den Thron in einem der vier großen Verbände WBO, WBA, WBC und IBF.

Bundesliga, BVB: Reinhard Rauball bleibt Präsident des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund. Mit überwältigender Mehrheit wurde der Chef der Deutschen Fußball Liga (DFL) am Sonntag während der Mitgliederversammlung in den Westfalenhallen ohne Gegenkandidat für drei Jahre wiedergewählt.Jurist Rauball führt den BVB seit 2004 bereits zum dritten Mal an: Zuvor war der 69-Jährige von 1979 bis 1982 und von 1984 bis 1986 schon Präsident gewesen. In seine laufende Zeit fiel auch die Rettung des Vereins vor der Insolvenz 2005.

3. Liga, Paderborn: Der SC Paderborn hat sich von Trainer René Müller getrennt. Damit reagierte der Fußball-Drittligist auf die 0:6-Pleite am Samstag beim Aufsteiger Sportfreunde Lotte, mit der die sportliche Talfahrt des Ex-Bundesligisten fortgesetzt wurde. Wie der Verein mitteilte, fiel die Entscheidung am Sonntag auf einer gemeinsamen Sitzung von Aufsichtsrat und Präsidium. Der SC Paderborn fiel auf dem 17. Tabellenplatz zurück und ist nur noch einen Rang von einem Abstiegsplatz entfernt.Ein Nachfolger für Müller wird nun gesucht. "Wir wollen eine gute Lösung präsentieren. Namen, die jetzt kursieren werden, werden wir nicht kommentieren", sagte Präsident Martin Hornberger.

Motorsport, Formel 1: Chefvermarkter Bernie Ecclestone hat ein Faible für nicht unumstrittene Politiker. So verwundert es auch nicht, dass der 86-jährige Brite von der Wahl von Donald Trump zum kommenden US-Präsidenten angetan ist. "Perfekt. Gut für die Welt, gut für Amerika", sagte Ecclestone in einem am Sonntag veröffentlichten Interview der Online-Ausgabe von auto, motor und sport auf die Frage, was er von dem Votum halte. "Er ist flexibel. Und er ist bereit, die Veränderungen vorzunehmen, die Amerika und die Welt brauchen. Die Welt ändert sich. Also brauchst du Leute, die sich mit verändern wollen", meinte Ecclestone weiter. "Hätte sich die andere Kandidatin durchgesetzt, wäre die gleiche Politik gemacht worden wie jetzt auch."

Basketball, NBA: Ohne den weiterhin verletzten Dirk Nowitzki haben die Dallas Mavericks in der NBA zum fünften Mal in Serie verloren. Das stark ersatzgeschwächte Team unterlag am Samstagabend (Ortszeit) mit 87:95 bei den Orlando Magic. Bester Werfer der Mavericks war Jonathan Gibson mit 26 Punkten, bei Orlando war D.J. Augustin mit 18 Zählern am erfolgreichsten. Für Dallas war es im zwölften Spiel bereits die zehnte Pleite in der laufenden Saison. Wegen Beschwerden an seiner Achillessehne wird Nowitzki frühestens im übernächsten Spiel am kommenden Donnerstag gegen die L.A. Clippers zurück erwartet.

Eishockey, NHL: Tobias Rieder hat die Arizona Coyotes mit seinem fünften Saisontor zu einem Erfolgserlebnis in der NHL geführt. Der 23-Jährige traf beim 3:2-Sieg nach Verlängerung gegen die San José Sharks zum 1:0 für sein Team, das auch nach dem sechsten Saisonsieg jedoch weiter die schlechteste Bilanz der Liga aufweist. Rieders Nationalmannschaftskollege Leon Draisaitl beendete mit den Edmonton Oilers eine lange Niederlagenserie. Nach zuvor fünf Pleiten in Folge gewannen die Oilers mit 5:2 bei den Dallas Stars. Der 21 Jahre alte Stürmer Draisaitl leistete dabei die Vorarbeit zum 3:0 durch Oscar Klefblom. Es war bereits sein siebter Assist in dieser Saison. Tom Kühnhackl musste derweil mit Stanley-Cup-Sieger Pittsburgh Penguins eine 1:2-Niederlage nach Verlängerung bei den Buffalo Sabres einstecken. Der 24 Jahre alte Angreifer Kühnhackl stand knapp acht Minuten auf dem Eis, erzielte aber keinen Scorerpunkt.

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