Süddeutsche Zeitung

Tennis-Lärm:Krach unter dem Dach

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Die frenetische Stimmung im überdachten Stadion wird unterschiedlich goutiert - während Roger Federer sich nach der Night Session begeistert zeigt, findet sein Dauerrivale Rafael Nadal den Lärmpegel auf dem Court einfach zu hoch.

Roger Federer und Rafael Nadal sind am verregneten zweiten Tag der US Open erfolgreich ins letzte Grand-Slam-Turnier des Jahres gestartet. In der Diskussion über die geeignete Lautstärke im größten Tennis-Stadion der Welt waren sich die beiden allerdings nicht einig. Während der topgesetzte Nadal beim 7:6 (6), 6:2, 6:2 gegen Dusan Lajovic (Serbien) in der Auftaktrunde der US Open wenig Mühe hatte, benötigte Grand-Slam-Rekordchampion Federer (Nr. 3) einen Kraftakt zum Weiterkommen. Der Schweizer musste beim 4:6, 6:2, 6:1, 1:6, 6:4 gegen den respektlos aufspielenden 19-jährigen Frances Tiafoe (USA) über die volle Distanz gehen.

In der Night Session von Flushing Meadows verwandelte der amtierende Australian-Open- und Wimbledonsieger Federer nach 2:37 Stunden seinen dritten Matchball. Allerdings war der Schweizer nach seiner Rückenverletzung nicht in Bestform, er erlaubte sich insgesamt 56 unerzwungene Fehler bei nur 41 Gewinnschlägen. "Das war mehr als ein Test für mich. Es war ein richtig guter Kampf. Deshalb komme ich gerne nach New York, wegen dieser ganzen Emotionen", sagte Federer, der von der Atmosphäre im riesigen Arthur Ashe Stadium schwärmte. Wegen des Regens war das mobile Dach über der 23 771 Zuschauer fassenden Arena bereits am Mittag geschlossen worden. "Das war eine coole Erfahrung. Ich empfinde es als Privileg, unter diesen Bedingungen und bei der tollen Stimmung spielen zu dürfen", betonte der 36-Jährige, der noch nie zuvor auf dem überdachten Court angetreten war.

Sein Dauerrivale Nadal allerdings hatte eine ganz andere Meinung zur Lautstärke in der riesigen Schüssel. "Durch das geschlossene Dach hört man viel Krach. Um ehrlich zu sein, ist es ein bisschen zu viel. Ich habe noch nicht einmal gehört, wenn ich den Ball geschlagen habe", berichtete der Spanier über das "Tollhaus".

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SZ vom 31.08.2017 / SID
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