Tennis:La Maestra

November 17, 2021, GUADALAJARA, MEXICO: Garbine Muguruza of Spain talks to the media alongside the champions trophy aft

Silberpott zum Abschluss: Garbiñe Muguruza in Mexiko.

(Foto: Rob Prange/Zuma/Imago)

Vor vier Jahren, als sie Wimbledon gewann, galt Garbiñe Muguruza als Zukunft des Frauentennis - nur gewinnt sie den nächsten großen Titel, die WTA Finals.

Von Barbara Klimke, München

Für die Statistiker der Tennisszene ist es das letzte Match in der Jahresbilanz gewesen, dieses 6:3, 7:5 bei den WTA Finals in Guadalajara. Für Garbiñe Muguruza, 28, die in Venezuela geborene Spanierin, bedeutete es unendlich viel mehr, wie man sah und vor allem hörte, als sie bei der Siegeransprache zur Freude des mexikanischen Publikums spontan vom Englischen in die Landessprache wechselte. Endlich sei ihr wieder der Beweis gelungen, dass "ich die Beste sein kann, die Maestra", erklärte sie vergnügt. Das sei eine prächtige Ausgangsposition für das neue Jahr.

Vor allem ist der Titel eine Bestätigung des Könnens, der Durchhaltestärke und Willenskraft Muguruzas, die vor fünf Jahren schon als die Zukunft des Frauentennis in der Ära nach Serena Williams gegolten hatte. Damals gewann sie in Paris die French Open auf Sand, ein Jahr darauf auch auf dem Rasen in Wimbledon. Doch dann folgten statt der erwarteten Dominanz eher unerwartete Niederlagen, und es wurde wieder ruhiger um die Maestra, die 2019 sogar den Anschluss an die besten zwanzig Spielerinnen der Welt verlor. Zu neuer Stabilität führte sie als Trainerin die frühere Weltklasseathletin Conchita Martinez.

In dieser Saison gewann Garbiñe Muguruza die Turniere in Dubai und Chicago und triumphierte nun bei den WTA Finals im Endspiel über die Estin Anett Kontaveit, 25. Vor ihr hatte es aus Spanien nur Arantxa Sánchez Vicario ins Endspiel dieses Saisonschlussturniers der Frauen geschafft - 1993, als sie im Madison Square Garden in New York gegen Steffi Graf verlor. Es sei ihr bestes Jahr gewesen, auch ohne Grand-Slam-Erfolg, sagte Muguruza nun in Mexiko: "Ich habe das Gefühl, dass ich glücklicher und stabiler und weniger dramatisch gewesen bin."

Was das für die Statistik bedeutet? Zum Jahresende thront sie erneut auf Weltranglistenposition drei.

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