Süddeutsche Zeitung

Tennis:Kritik von Teamchef Becker an Zverev

Boris Becker sah die Zeit für einen Weckruf an Alexander Zverev gekommen. Neuer Trainer, neue Einstellung, neuer Weg - der einstige Wimbledonsieger legt der aktuellen deutschen Nummer eins mit eindringlichen Worten nahe, so einiges zu ändern. "Er ist irgendwo in einem dunklen Zimmer gefangen und sucht den Lichtschalter. Er muss aber bereit sein, ihn suchen zu wollen", sagte der Teamkapitän der deutschen Mannschaft beim ATP Cup nach Zverevs 2:6, 2:6 gegen Denis Shapovalov der FAZ. Zverev war zuvor schwer frustriert aus der Pat-Rafter-Arena von Brisbane marschiert. Einmal mehr: Drei Niederlagen hat sich der 22 Jahre alte Hamburger in Australien abgeholt. Das Aus der deutschen Mannschaft in der Vorrunde war schon am Dienstag mit der 1:2-Niederlage gegen Kanada besiegelt.

Hängen bleibt aus deutscher Perspektive vor allem Zverevs Desaster, das nach Beckers Ansicht auch Konsequenzen auf der Trainerposition haben sollte. Seit der Trennung von Ivan Lendl in 2019 wird Zverev wieder von seinem Vater betreut. "Ich glaube, dass der Vater immer eine Rolle im Tennisleben und auch sonst bei Sascha und bei seinem Bruder Mischa spielen wird", sagte Becker: "Aber ich würde mir wünschen, er würde bald einen neuen Trainer finden." Zverev solle dann "auch mal Zeit mit dem Trainer alleine" verbringen. Er selber werde das Amt "sicher nicht" besetzen.

"Da sind eine Menge Dinge, die ich verbessern muss", räumt Zverev ein: "Es ist erst der Start in die Saison. Ich muss meinen Rhythmus finden." Doch das erste Grand-Slam-Turnier des Jahres in Melbourne steht schon ab 20. Januar an.

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SZ vom 08.01.2020 / sid
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