Tennis:Immer größer

2019 French Open - Day Two

"Ich habe auf alle Fälle große Lust weiterzumachen": Mischa Zverev.

(Foto: Clive Mason/Getty Images)

Das Turnier in Eckental dient vielen Spielern als Sprungbrett. Der als "Zugpferd" eingeplante Mischa Zverev scheidet gegen seinen Trainingspartner aus, das Halbfinale ist dennoch gut besetzt.

Von Sebastian Leisgang

Bertram Wagner mischt jetzt schon seit zwei Jahrzehnten mit, aber so etwas hat auch er noch nicht erlebt. Ein Feld von 64 Spielern, am Tag bis zu 15 Partien und 20 Stunden Tennis auf zwei Spielfeldern: Das ATP-Turnier in mittelfränkischen Eckental wird größer, größer und größer, stößt allmählich aber an seine Grenzen - und schafft es dann doch immer wieder, eine nächste und eine nächste Auflage auszurichten. "Wir sind am Anschlag", sagt Pressesprecher Wagner, doch er weiß, wofür er sich mit den anderen Verantwortlichen in Eckental derart ins Zeug legt: um den Leuten im Landkreis Erlangen-Höchstadt etwas zu bieten und den Spielern eine Bühne zu bereiten.

Das Eckentaler Turnier, es ist ja auch ein Sprungbrett. Nicht für Groß und Klein, aber für jene Spieler, die klein sind, in der überschaubaren Halle nordöstlich von Nürnberg aufschlagen - und dann groß werden. "Von der aktuellen Top 100 haben 25 bei uns gespielt", sagt Wagner mit Blick auf die Weltrangliste.

Auch darum geht es ja in Eckental: Wer ist klein und wird mal groß? Und wer war groß und ist jetzt so klein, dass er doch wieder hier aufschlägt?

"Wir haben Spieler aus 22 Nationen bei uns. Die aus Deutschland sind entweder ganz jung oder sie gehören schon zu den Älteren", sagt Wagner und nennt als Beispiel den Doppelspezialisten Kevin Krawietz: "Er spielt jetzt in London. Er ist einfach zu gut geworden für uns." Selbst Maximilian Marterer, ein gebürtiger Nürnberger und Sieger vor zwei Jahren, steht nicht mehr im Teilnehmerfeld. Mischa Zverev hingegen, einer derjenigen, die nie ganz groß und doch nie klein waren, schlug in diesem Jahr in Eckental auf, schied aber bereits Anfang der Woche in der ersten Runde gegen seinen Trainingspartner Tobias Kamke mit 6:7, 1:6 aus. Verabschiedet hat sich ebenfalls bereits in der ersten Runde der mittelfränkische Lokalmatador: Der 23-jährige Johannes Haerteis aus Nürnberg unterlag dem Australier John-Patrick Smith 6:7, 7:6, 6:7. Obwohl Wagner Zverev als "Zugpferd" betitelt hatte, ist er sich sicher: "Es macht dem Turnier nichts aus, dass er ausgeschieden ist." Das Halbfinale an diesem Samstag ist auch ohne Zverev gut besetzt - unter anderem mit Steve Darcis (Belgien), dem Eckental-Gewinner von 2016, der auf den Südafrikaner Lloyd Harris trifft.

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