Tennis:Geschichte in Lille

Kroatiens Tennisteam hat zum zweiten Mal den prestigeträchtigen Davis Cup gewonnen und Titelverteidiger Frankreich entthront. Der ehemalige US-Open-Champion Marin Cilic sicherte durch ein 7:6 (3), 6:3, 6:3 gegen Lucas Pouille das entscheidende 3:1.

Kroatiens Tennisteam hat zum zweiten Mal den prestigeträchtigen Davis Cup gewonnen und Titelverteidiger Frankreich entthront. Der ehemalige US-Open-Champion Marin Cilic sicherte den Kroaten durch ein 7:6 (3), 6:3, 6:3 gegen Lucas Pouille im Fußballstadion des OSC Lille den entscheidenden Punkt zum 3:1. Das letzte Einzel hatte nur noch statistischen Wert. Der Weltranglisten-Siebte Cilic hatte bereits am Freitag sein erstes Einzel gegen Jo-Wilfried Tsonga gewonnen, zudem siegte Borna Coric gegen Jeremy Chardy. Nach dem 6:4, 6:4, 3:6, 7:6 (3) von Nicolas Mahut/Pierre-Hugues Herbert gegen Ivan Dodig/Mate Pavic im Doppel am Samstag hatten die Franzosen kurzzeitig auf die Wende gehofft, doch Cilic behielt im Duell mit dem sechs Jahre jüngeren Pouille in den entscheidenden Momenten die Nerven. Im Tiebreak des ersten Durchgangs dominierte Cilic, im zweiten Satz gelang ihm das wichtige Break zum zwischenzeitlichen 4:2. Nach 2:22 Stunden verwandelte der 30-Jährige seinen dritten Matchball und ließ sein Team jubeln.

Die Kroaten hatten 2016 im Finale gestanden und beim Heimspiel in Zagreb gegen Argentinien verloren, den bis dato einzigen Davis-Cup-Titel holten sie 2005 gegen die Slowakei. Frankreichs Kapitän Yannick Noah musste bei der Jagd nach dem elften Titel auf seine Spitzenspieler Richard Gasquet und Gaël Monfils verzichten. Nach seiner Niederlage im Einzel am Freitag klagte zudem Tsonga über Leistenprobleme. Für das Match gegen Cilic war zunächst Chardy vorgesehen, auch Tsonga und Herbert hatten sich am Sonntagmorgen eingespielt. Doch Noah gab nach längerem Zögern Pouille den Vorzug. Der 24-Jährige konnte dann nur im ersten Durchgang mit Cilic mithalten.

Das Finale zwischen Frankreich und Kroatien war das letzte im alten Modus. Im September hatte der Weltverband ITF eine ebenso radikale wie umstrittene Reform verabschiedet. Anstelle von vier über das Kalenderjahr verteilten Runden mit Heim- und Auswärtsspielen in der Weltgruppe wird es Ende November 2019 in Madrid erstmals ein Finalturnier für 18 Mannschaften geben. Termin und Modus hatten heftige Kritik hervorgerufen.

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