Am späten Abend, kurz nach halb zehn, bat der Präsident des französischen Tennisverbandes zu einer Pressekonferenz; online, wie das in diesen Tagen bei den French Open in Paris üblich ist. "Zuallererst tut es uns leid, und wir fühlen mit Naomi Osaka", sagte Gilles Moretton, erst auf Französisch, dann auf Englisch. Osakas Rückzug sei sehr unglücklich. "Wir wünschen ihr alles Gute und schnellstmögliche Genesung, und wir freuen uns darauf, sie im nächsten Jahr wieder bei uns im Turnier zu haben." Er schloss mit der Bemerkung, dass die Gesundheit der Athleten allen Tennisorganisationen, den Grand Slams und den Verbänden stets ein großes Anliegen sei. Dann erhob er sich von seinem Sitz. Medienfragen nahm er merkwürdigerweise nicht entgegen bei diesem Termin, bei dem es um Osakas Medienboykott ging, den der französische Verband tags zuvor als "Vertragsbruch" und "unfair" eingestuft hatte.
Naomi Osaka:"Ich habe mich verletzlich gefühlt"
Lesezeit: 5 Min.

Tennisspielerin Naomi Osaka zieht sich nach Depressionen von den French Open zurück - und macht dies in einem Brief öffentlich. Über die große Not einer Athletin und eine vernachlässigte Seite des Sports.
Von Barbara Klimke, Paris/München
Lesen Sie mehr zum Thema