Zverev im Viertelfinale der French OpenNun gegen Djokovic

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Alexander Zverev hat in Roland Garros mühelos das Viertelfinale erreicht.
Alexander Zverev hat in Roland Garros mühelos das Viertelfinale erreicht. (Foto: Lisi Niesner/Reuters)

Alexander Zverevs Pfad durch die French Open ebnet sich von magischer Hand: Der Deutsche erreicht mühelos das Viertelfinale – weil sein Gegner Tallon Griekspoor schon nach 51 Minuten verletzt aufgeben muss. Die größte Herausforderung kommt aber noch.

Von Barbara Klimke, Paris

Am Montagnachmittag, zu einem Zeitpunkt, als man ihn im Stadion erwartet hätte, drosch Alexander Zverev unter Aufsicht seines Vaters ein paar Bälle auf einem Außenplatz der Anlage am Bois de Boulogne übers Netz. Es war noch Arbeit zu erledigen, das Tagespensum nicht bewältigt. Zverevs Achtelfinale gegen den Niederländer Tallon Griekspoor war kurz vorher abgebrochen worden. Beim Stand von 6:4 und 3:0 hatte Griekspoor, der sich beim morgendlichen Training die Bauchmuskeln gezerrt hatte, nach 51 Minuten unter Schmerzen das Racket aus der Hand gelegt. Zverev konnte also Kraft sparen. Das Restprogramm, sagte er, werde schwer genug.

Er hat also erneut das Viertelfinale der French Open erreicht, und nun, im Alter von 28 Jahren, will er endlich den Titel gewinnen, dem er vergangenes Jahr im Finale so nahe gewesen war. Das Problem ist nur, dass ihm jetzt Novak Djokovic im Wege steht: der erfolgreichste Grand-Slam-Spieler, der bereits 24 dieser Silbertrophäen für seine Schatzkammer gesammelt hat – während Zverev noch immer auf den ersten großen Pokal hofft. „Es wird ein schwieriges Match, ein harter Kampf, auf den wir beide vorbereitet sein werden“, sagte Zverev: „Ich freue mich darauf.“

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Djokovic, 38, hat am Montagabend den Briten Cameron Norrie 6:2, 6:3, 6:2 geschlagen. Es war sein famoser 100. Sieg im Stade Roland Garros, eine Zahl, die nur von Rafael Nadal übertroffen wird. Die leichten Selbstzweifel, die Djokovic überkamen, als er in den vergangenen Monaten früher und häufiger verlor als gewohnt, sind verflogen, seit er kurz vor seiner Ankunft in Paris das Turnier in Genf gewann. Das Alter? Körperliche Blessuren? „Novak hat immer gesagt, dass er sich nicht fühlt wie 38“, erklärte Zverev, „er wird nie ein Außenseiter sein.“

Zuletzt waren die Rivalen bei den Australian Open in Melbourne aufeinandergetroffen, als Djokovic verletzt aufgeben musste; diesmal erklärte der Serbe vorsorglich, dass er körperlich auf der Höhe sei – abgesehen von einer Blase am Fuß. Den Niederländer Griekspoor hatte es schlimmer erwischt, und er bedauerte, dass er das Match abbrechen musste, dem er entgegengefiebert hatte. Er liebt es, die Nummer drei Weltrangliste herauszufordern, neun Mal hatte er in den vergangenen vier Jahren gegen Zverev gespielt, und immer war es knapp.

Beim Masters-Turnier in Indian Wells im März konnte Griekspoor seinen deutschen Widersacher zuletzt schlagen, im April in München rauschte Zverev scharf an einer Niederlage vorbei (6:7, 7:6, 6:4). Und in Paris vor Jahresfrist stand Zverev in der dritten Runde beinahe vor dem Aus, weil ihn Griekspoor bis in den Tiebreak eines fünften Satzes jagte. „Er ist einer der Besten der Welt und selbst bei bester Gesundheit kaum zu bezwingen“, erklärte der Niederländer, „verletzt bin ich komplett ohne Chance.“ Für Zverev stehen nun die harten Prüfungen bevor: Denn falls er Djokovic, den Besten der Geschichte, schlägt, wartet womöglich als Nächstes Jannik Sinner, die Nummer eins der Welt.

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