Ein Tennisspiel kann man nicht nach Hause schaukeln, so wie man in anderen Disziplinen einen Vorsprung über die Zeit bringen kann. Beim Tennis muss man den letzten Punkt gewinnen, und deshalb war es ein Bild von geradezu erdrückender Symbolik, das Madison Keys nach dem vergebenen Matchball im Finale der Australian Open abgab. Sie ging in die Ecke des Spielfelds, um sich abzutrocknen, und da stand er, der Daphne Akhurst Memorial Cup, zum Greifen nah. Sie hatte noch einen Matchball gegen Aryna Sabalenka, diese Partie und damit das Turnier konnten also in wenigen Sekunden vorbei sein – oder noch lange weitergehen. Keys wusste das, denn sie hatte das schon mal erlebt; und sie hat das, wie sie später verriet, bis zu diesem Samstagabend in der Rod Laver Arena nie richtig verarbeitet.
Australian Open:Sie hatte schon aufgehört, an sich zu glauben
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Die US-Amerikanerin Madison Keys hat in ihrer Karriere viele wichtige Tennismatches verloren, Zweifel waren ihr Begleiter. Bei den Australian Open triumphiert sie, weil sie gelernt hat, die Nervosität zu akzeptieren.
Von Jürgen Schmieder, Melbourne

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