Süddeutsche Zeitung

Tennis:Federer und das Niemandsland

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Der Schweizer gewinnt das Turnier in Miami und äußert Zweifel vor dem Start der Sandplatzsaison.

Selbst sein Ausnahmestatus befreit Miami-Champion Roger Federer nicht davor, sich unsicher vor den kommenden Aufgaben zu fühlen. Als bester Tennisprofi der ersten drei Monate dieser Saison greift der Schweizer nach seinem 101. Turniersieg in Miami auch wieder auf den Sandplätzen an. Doch selbst Federer weiß nicht so recht, wie stark er sein wird. Schließlich hat er seit drei Jahren nicht mehr auf der roten Asche gespielt. "Ich bin nicht sehr selbstbewusst vor der Sandplatzsaison", räumte der 37-Jährige ein: "Ich bin sehr aufgeregt. Es ist eine gute Herausforderung, ein guter Test. Selbstvertrauen? Es ist Niemandsland."

Es sind Worte, die überraschend klingen mögen. Schließlich führt Roger Federer seit Montag die Jahreswertung an. Am Sonntag feierte der Routinier dank des 6:1, 6:4-Sieges im Endspiel von Miami gegen Titelverteidiger John Isner seinen 101. Titel. Federer ist nach 20 Turnieren der einzige Tennisprofi in diesem Jahr, der zweimal triumphierte. Seine Konkurrenten wie der erneut angeschlagene Rafael Nadal und Novak Djokovic schwächelten zuletzt. "Dies ist eine gute Phase für mich gerade", sagte Federer: "Ich fühle mich super-gesund. Diese Momente weiß ich zu schätzen." 2017 und 2018 hatte der Schweizer auf die Sandplatz-Saison verzichtet. Nach dem Masters-Turnier in Miami gönnte er seinem Körper in den vergangenen beiden Jahren jeweils eine zweieinhalbmonatige Erholungspause und stieg erst in der Rasensaison wieder ein. Diesmal tritt Federer als Vorbereitung auf die French Open in Paris in der zweiten Mai-Woche beim Masters-Turnier in Madrid an.

In der Weltrangliste zog die langjährige Nummer eins wieder am Österreicher Dominic Thiem vorbei, seinem Bezwinger beim Turnier in Indian Wells. Federer liegt auf dem vierten Rang. Jimmy Connors' Rekord von 109 Turniersiegen rückt nun auch immer näher. Dennoch wird Federer die Frage nach seinem Karriereende nicht los. Gerüchte, die Olympischen Spiele in Tokio 2020 seien als Schlusspunkt gedacht, entsprächen nicht der Wahrheit, stellte Federer klar. Den Fans in Miami kündigte er bereits an, im nächsten Jahr wiederzukommen.

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SZ vom 02.04.2019 / dpa
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