Tennis:Deutsches Davis-Cup-Team bleibt erstklassig

Tennis: Freude pur: Jan-Lennard Struff (rechts) und Teamchef Michael Kohlmann feiern den Klassenverbleib.

Freude pur: Jan-Lennard Struff (rechts) und Teamchef Michael Kohlmann feiern den Klassenverbleib.

(Foto: AP)

Jan-Lennard Struff holt gegen Portugal den entscheidenden dritten Punkt und wehrt sogar einen Matchball ab. Ein höchst umstrittenes Tor bewegt die dritte Fußball-Liga

Tennis, Davis Cup: Das deutsche Davis-Cup-Team spielt auch in der kommenden Saison in der Weltgruppe der besten 16 Tennis-Nationen. Im Relegationsspiel in Portugal holte Jan-Lennard Struff am Sonntag den entscheidenden Punkt zur 3:1-Führung. Der 27 Jahre alte Warsteiner gewann gegen Joao Sousa in einem packenden Spiel über fünf Sätze mit 6:0, 6:7 (3:7), 3:6, 7:6 (8:6), 6:4. Im vierten Durchgang wehrte er im Tiebreak einen Matchball ab. Damit vermied das ersatzgeschwächte deutsche Team beim Debüt des neuen Chefberaters Boris Becker den ersten Abstieg seit 14 Jahren. Der Gegner für die Erstrunden-Partie vom 2. bis 4. Februar 2018 wird am Mittwoch in London ausgelost.

Fußball, dritte Liga: Ein höchst umstrittens Tor von Carl Zeiss Jenas Sören Eismann bewegt die Fans in der dritten Fußball-Liga. Der Mittelfeldspieler erzielte das 1:2 gegen den SV Meppen (Endstand 2:2) am Samstag auf äußerst unsportliche Weise: Er stibitzte den Ball seinem überraschten Gegenspieler Nico Granatowski, der das Spiel nach einem Zweikampf mit Verletzungsfolge fair unterbrechen wollte. Der Jenaer (!) Julian Günther-Schmid war verletzt liegengeblieben. Eismann rannte dennoch los und schlenzte den Ball ins Tor (58.). Schiedsrichter Benjamin Bläser (Niederzier) hatte das Spiel weiterlaufen lassen und sah sich anschließend im Mittelpunkt des Chaos. Die Meppener Spieler protestierten minutenlang, es wurde geschubst und gestikuliert."Jeder, der mit Jena verbunden ist, sollte sich Gedanken machen, ob man auf so eine Situation stolz sein kann", sagte Meppens Trainer Christian Neidhart. "Mir fehlen die Worte. Wenn jemand in dieser Situation sagt, er hätte nichts gehört oder gesehen, muss komplett blind sein oder seine Augen geschlossen haben." Auch Jenas Trainer Mark Zimmermann zeigte sich "nicht stolz auf diese Szene". Zu allem Überfluss fiel in der 82. Minute noch das 2:2. Torschütze: Sören Eismann.

Boxen, Mittelgewicht: Profiboxer Gennadi Golowkin bleibt nach einem spektakulären Kampf gegen Saul Alvarez Weltmeister der Verbände WBC, WBA und IBF. Das Duell im Mittelgewicht endete am Samstagabend (Ortszeit) vor 22 360 Zuschauern in der T-Mobile-Arena von Las Vegas mit einem Unentschieden. Damit behält der Titelträger aus Kasachstan seine WM-Gürtel. Der WBO-Titel im Halbmittelgewicht des Mexikaners Alvarez hatte nicht zur Disposition gestanden. Für Golowkin, der einst beim Hamburger Universum-Boxstall unter Vertrag stand, war es der erste Kampf ohne Sieg. Für den in Los Angeles lebenden 35-Jährigen stehen 37 Siege zu Buche, davon 33 durch K.o. Der 27-jährige Alvarez bringt es in 52 Kämpfen auf 49 Siege (34 K.o.), eine Niederlage und zwei Unentschieden.

In dem packenden Duell lieferten sich die Rivalen einen harten Schlagabtausch mit zahlreichen Treffern. Golowkin setzte den Herausforderer permanent unter Druck, Alvarez konterte mehrfach erfolgreich. Ein Punktrichter sah Alvarez deutlich vorn (118:110), einer stimmte für Golowkin (115:113), einer wollte sich für keinen der beiden Boxer entscheiden (114:114). "Ich bin immer noch der Champion", sagte der Kasache, der vom Klitschko-Unternehmen K2 promotet wird. Alvarez behauptete, sieben bis acht der zwölf Runden "locker gewonnen" zu haben. Beide signalisierten Bereitschaft, einen Rückkampf veranstalten zu wollen.

Frauenfußball, WM-Qualifikation: Die deutschen Fußballerinnen sind mit einem klaren Sieg in die Qualifikation zur WM 2019 in Frankreich gestartet. Das Team von Bundestrainerin Steffi Jones gewann ihr erstes Spiel mit 6:0 (4:0) gegen Außenseiter Slowenien. Schon zur Pause war die Partie durch die Treffer von Svenja Huth (14.), Kapitänin Dzsenifer Marozsan (18.), Kathrin Hendrich (35.) und Tabea Kemme (45.+2) entschieden. Nach dem Seitenwechsel erhöhten erneut Kemme (80.) und Kristin Demann (88.).

Der nächste Gegner des DFB-Teams ist am Dienstag Tschechien. Die Mannschaft muss dabei womöglich ohne Almuth Schult auskommen: Nach einem Tritt auf den Fuß wurde die Torhüterin nach nur 24 Minuten ausgewechselt. Für die Wolfsburgerin kam Laura Benkarth zum Einsatz.

Fußball, Max Kruse: Der Bremer Stürmer Max Kruse hat beim Spiel gegen Schalke 04 einen Schlüsselbeinbruch erlitten und wird wochenlang ausfallen. Er war von Thilo Kehrer am Knöchel getroffen worden und unglücklich gefallen. Nach einer minutenlangen Behandlung musste der 29-Jährige schließlich schon in der 19. Minute ausgewechselt werden. "Sein Ausfall ist ein großer Verlust. Jeder kennt seinen Stellenwert. Wir hoffen, dass er schnell wieder fit wird", sagte Trainer Alexander Nouri. Kruse soll noch am Samstag operiert werden.

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