Australian Open:Große Emotionen beim Aus von Murray

Australian Open: Andy Murray winkt zum Abschied - er wird nicht mehr zurückkehren als Aktiver.

Andy Murray winkt zum Abschied - er wird nicht mehr zurückkehren als Aktiver.

(Foto: AFP)
  • Andy Murray zeigt in seinem letzten Match bei den Australian Open noch einmal einen großen Kampf. Es fließen Tränen.
  • Andrea Petkovic muss wegen eines Schwächeanfalls gegen die Rumänin Irina-Camelia Begu aufgeben.
  • Auch Rudi Molleker, Peter Gojowczyk und Jan-Lennard Struff scheiden aus.

Drei Tage nach seiner emotionalen Rücktrittsankündigung hat der britische Tennisprofi Andy Murray in unnachahmlicher Art Abschied von den Australian Open genommen. Der zweimalige Olympiasieger kämpfte trotz seiner unübersehbaren Hüftprobleme über 4:10 Stunden gegen den Spanier Roberto Bautista Agut, ehe er sich mit 4:6, 4:6, 7:6 (7:5), 7:6 (7:4), 2:6 geschlagen geben musste.

"Ich habe gedacht, es würde mir leichter fallen", sagte Murray mit zittriger Stimme: "Das hier ist ein fantastischer Ort, um Tennis zu spielen. Ich habe alles gegeben heute. Es war mein letztes Match bei den Australian Open - und es war ein großartiges Match." Nach dem letzten Punkt spielten die Veranstalter noch ein Abschiedsvideo ein, in dem viele seiner langjährigen Weggefährten wie Roger Federer, Rafael Nadal oder Novak Djokovic zu Wort kam.

Wegen der Schmerzen, die ihn seit fast zwei Jahren begleiten, hatte Murray (31) sein Karriereende angekündigt. Spätestens nach seinem Heim-Major in Wimbledon, das er zweimal (2013, 2016) gewonnen hatte, soll Schluss sein. Wann die endgültige Entscheidung fällt, stand zunächst noch nicht fest. In Wimbledon planen sie schon, dem Schotten eine Statur zu errichten.

Murray bekam in der Melbourne Arena, dem zweitgrößten Court der Anlage, nach spektakulären Punkten Standing Ovations. Mutter Judy hatte Tränen in den Augen. Schon nach der Pressekonferenz am Freitag war eine Welle der Sympathie über Murray hereingebrochen, beinahe die gesamte Tenniswelt hatte ihr Bedauern ausgedrückt und die besten Wünsche hinterlassen. Gegen Bautista Agut, Nummer 22 der Setzliste und Gewinner des Vorbereitungsturniers in Doha, kämpfte Murray wie zu den besten Zeiten seiner Laufbahn. Trotz seiner eingeschränkten Beinarbeit hielt er die Partie damit erstaunlich offen und stellte erneut unter Beweis, warum er in der Ära der Dauersieger Federer, Nadal und Djokovic zu den "Big Four" gehörte.

Dramatisch verlief auch der Abschied von Andrea Petkovic aus Melbourne. Sie fiel mitten im Ballwechsel ihres Erstrundenmatches auf den Boden - leer, müde, desillusioniert. Sie blieb einige Minuten liegen und konnte erst mit Hilfe eines Betreuers wieder aufstehen. Die deutsche Tennisspielerin war bei den Australian Open schon geschwächt in die Partie gegen die Rumänin Irina-Camelia Begu gegangen, aber mit einer Willensleistung hatte die -Darnstädterin den ersten Satz noch im Tiebreak mit 7:3 gewonnen, im zweiten lag sie 3:4, 30:40 zurück, als sie umfiel.

Der Kreislauf machte ihr bei Temperaturen von mehr als 30 Grad zu schaffen. Als sie wieder selbstständig gehen konnte, schlurfte sie zu ihrer Gegnerin hinüber und gratulierte ihr zum Sieg. Petkovic konnte nicht mehr weiterspielen und verlor wie Julia Görges in der ersten Runde in.Melbourne.

Nur Kerber gewinnt die die erste Runde

Bis auf Angelique Kerber sind damit die deutschen Tennisprofis am ersten Tag der Australian Open ohne Sieg geblieben. Nach Rudi Molleker und Peter Gojowczyk schied bei den Herren Jan-Lennard Struff aus. Der Davis-Cup-Spieler aus Warstein verlor 6:1, 4:6, 3:6, 4:6 gegen den Australier Matthew Ebden. Struff lag dabei im zweiten Satz schon 4:1 vorn, ehe er ins Hintertreffen geriet. Der Sauerländer hatte erst am vergangenen Samstag beim Turnier im neuseeländischen Auckland noch den Titel im Doppel geholt und war am Freitag im Einzel erst im Halbfinale ausgeschieden.

Insgesamt waren 13 deutsche Starter für die Australian Open qualifiziert. Am Dienstag haben noch sieben die Chance auf den Einzug in die zweite Runde, unter ihnen auch Alexander Zverev.

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