Süddeutsche Zeitung

Australian Open:Motzen und siegen

Der Weltranglisten-Zweite Daniil Medwedew müht sich ins Viertelfinale gegen den unorthodox spielenden Maxime Cressy. In einer spektakulären Partie erreicht auch Stefanos Tsitsipas die Runde der letzten Acht.

Von Gerald Kleffmann, Melbourne/München

Daniil Medwedew ist ein Könner auf dem Tennisplatz. Der russische Profi kann sich aber auch gut in Rage reden. Seine kleinen, mittleren und großen Ausbrüche am Montag flossen zwar nicht in die Statistik seines Matches ein, aber es ist gut möglich, dass er ähnlich oft getobt hatte, wie er sprinten musste. 60 Mal, wurde dokumentiert, setzte er im Achtelfinale gegen Maxime Cressy zum blitzartigen Lauf an, notgedrungen.

Der Amerikaner, der in Paris geboren wurde und sich in der Weltrangliste nach oben schleicht, praktiziert einen anachronistischen Stil: Serve & Volley. 135 Mal tauchte er am Netz auf und brachte Medwedew so in die Bredouille. "Es ist so langweilig", maulte der Weltranglisten-Zweite einmal. Aber das war es nicht. Am Ende setzte sich die Klasse des US-Open-Siegers durch, 6:2, 7:4 (4), 6:7 (4), 7:5 siegte Medwedew. Später, das war ein feiner Zug, räumte er ein: "Ich bin nicht glücklich mit allem, was ich gesagt habe."

In einer spektakulären Partie setzte sich Stefanos Tsitsipas durch. Im letzten Match des achten Turniertages der Australian Open gewann der Grieche 4:6, 6:4, 4:6, 6:3, 6:4 gegen Taylor Fritz aus den USA. Auch Tsitsipas hatte zwischendurch eine Wutattacke, sie hatte sich aber nur mal wieder gegen seinen Vater Apostolos gerichtet, der gerne von der Tribüne aus alles kommentiert. Der 23-Jährige trifft nun auf den Südtiroler Jannick Sinner (7:6, 6:3, 6:4 gegen den Australier Alex de Minaur), Medwedew auf den Kanadier Felix Auger-Aliassime (2:6, 7:6, 6:2, 7:6 gegen den Kroaten Marin Cilic).

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