Tennis:Siegemund scheidet aus

Tennis: "Mir lief da auch alles rein": Laura Siegemund spielte einen wunderbaren Satz gegen Caroline Garcia, doch dann verlor sie noch in drei Sätzen.

"Mir lief da auch alles rein": Laura Siegemund spielte einen wunderbaren Satz gegen Caroline Garcia, doch dann verlor sie noch in drei Sätzen.

(Foto: Asanka Brendon Ratnayake/dpa)

Die 34-Jährige verpasst eine Überraschung gegen Caroline Garcia und verliert 6:1, 3:6, 3:6. Damit hat es erstmals seit 2010 kein deutscher Profi ins Einzel-Achtelfinale der Australian Open geschafft.

Laura Siegemund hat ihren erstmaligen Achtelfinaleinzug bei den Australian Open trotz eines überzeugenden Auftritts verpasst. Die 34-Jährige aus Metzingen unterlag am Samstag im Drittrundenduell der starken Französin Caroline Garcia 6:1, 3:6, 3:6. Damit findet die Runde der letzten 16 von Melbourne erstmals seit 2010 ohne deutsche Beteiligung in beiden Einzelkonkurrenzen statt. "Es war eine beeindruckende Leistung von Laura, Hut ab. Sie hat eines ihrer besten Matches auf Hartplatz gespielt, die ich von ihr je gesehen habe", sagte Bundestrainerin Barbara Rittner bei Eurosport: "Sie sollte sich dringend überlegen, ob sie nicht auch Einzel ein bisschen weiterspielt, denn das hat richtig Spaß gemacht."

Siegemund hatte in der zweiten Runde schon die Rumänin Irina-Camelia Begu überrascht, nun ärgerte sie lange ihre hoch eingeschätzte Kontrahentin. Ihr größter Erfolg auf Grand-Slam-Level bleibt der Viertelfinaleinzug 2020 in Paris. In Melbourne hatte sie auch bei ihrem Debüt vor sieben Jahren die dritte Runde erreicht. Nun herrscht Down Under aus deutscher Sicht eine gähnende Leere. Zehn Profis waren im Hauptfeld an den Start gegangen. Einzig Olympiasieger Alexander Zverev hatte neben Siegemund den Einzug in die zweite Runde geschafft, war dann aber am US-Amerikaner Michael Mmoh gescheitert. Siegemund war am Tag vor ihrem Highlight-Spiel ohne Erfolg auch im Doppel an den Start gegangen - auf die Disziplin will sie sich aus Verletzungsgründen künftig konzentrieren.

Gegen Garcia war Siegemund direkt gut drin. Sie servierte mit einer enorm hohen Quote und profitierte von vielen Return-Fehlern ihrer Gegnerin. Dann schaltete sie bei Aufschlag Garcia in den Attacke-Modus und verdiente sich das Break zum 3:1. Die Kämpferin machte weiter Druck und brachte den ersten Satz nach nur 34 Minuten nach Hause. Garcia war Anfang des zweiten Satzes darauf aus, das Momentum der Außenseiterin zu brechen. Siegemund wehrte sich vehement, verlor zum 2:4 aber erstmals ihren Aufschlag gegen ihre nun konzentriertere Gegnerin, die sich den zweiten Durchgang dann nicht mehr nehmen ließ.

Im Entscheidungssatz legte die Französin ein Break vor, Siegemund schlug zurück und es wurde mehr und mehr zu einem Krimi. Siegemund wurde nun zweimal wegen Zeitüberschreitung vor ihrem Service ermahnt und verlor beim Stand von 40:40 im entscheidenden Spiel einen ersten Aufschlag. "Niemand würde das bei Rafa machen", sagte die Deutsche in Bezug auf den mehrmaligen Grand-Slam-Sieger. Sie wehrte sich danach noch, musste Garcia aber letztlich gratulieren.

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