Carlos Alcaraz hatte sich eine kleine Gemeinheit ausgedacht vor dem Viertelfinale gegen Novak Djokovic bei den Australian Open. Die beiden warteten im Gang auf das Stichwort zum Einmarsch in die Rod Laver Arena; da drehte sich Alcaraz um zu Djokovic und hielt ihm die rechte Faust hin. Djokovic, der starr nach vorn geblickt und wahrscheinlich den inneren Wolf manifestiert hatte, sah verdutzt auf das fröhliche Lächeln seines Rivalen und dessen Aufforderung zum Gruß – doch was sollte er tun? Ihn verweigern und grantige Nervosität vermitteln? Ging nicht, und natürlich ist Djokovic auch Gentleman. Also kam es zum Fist Bump, und danach federte Alcaraz regelrecht zum Eingang – als Erster der beiden. Noch so ein Detail: Gewöhnlich kommt der höher Gesetzte als Zweiter auf den Court und hat sein Team in der Ecke auf der Eingangs-Seite. Alcaraz überließ dem zehnmaligen Australian-Open-Sieger beide Privilegien.
Novak Djokovic besiegt Carlos Alcaraz:Der Mentalmeister überwindet den Schmerz
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In einem hochklassigen Tennisspiel lässt sich Novak Djokovic nicht von einer frühen Verletzung irritieren und zieht ins Halbfinale ein. Auf Alexander Zverev wartet ein Gegner, der das Leiden beherrscht wie kaum ein anderer.
Von Jürgen Schmieder, Melbourne

Alexander Zverev bei den Australian Open:„Keine Ahnung, aber ich bin jetzt irgendwie im Halbfinale“
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