Teamwettbewerb bei der Ski-WM:Deutsche straucheln, Österreicher triumphieren

Alpine Skiing World Championships 2015

Ärger in Vail: Felix Neureuther war mit frühen Aus überhaupt nicht zufrieden.

(Foto: Jean-Christophe Bott/dpa)
  • Deutschlands Ski-Team scheitert im Mannschafts-Wettbewerb der Ski-WM früh.
  • Auch Felix Neureuther kann das Aus gegen Kanada nicht verhindern.
  • Den WM-Titel sichern sich die Österreicher in einem spannenden Finale gegen Kanada.
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Neureuther reagiert enttäuscht

Die Enttäuschung nach dem unerwarteten Erstrunden-Aus im Team-Event der Ski-WM war Felix Neureuther anzusehen. Regungslos stand der 30-Jährige nach der völlig überraschenden Niederlage gegen die späteren Silbermedaillengewinner aus Kanada im Zielraum von Vail. Zwar hatte Neureuther sein Duell gegen Trevor Philp gewonnen - aus dem 0:2 war noch ein 2:2 geworden. Unter dem Strich war Team Germany aber 0,05 Sekunden zu langsam und musste die Hoffnungen auf die erste Medaille der Titelkämpfe in den USA früh aufgeben. "Die Enttäuschung ist schon groß", sagte Neureuther. Gold holten sich am Dienstag (Ortszeit) die Titelverteidiger aus Österreich.

Hronek muss ins Krankenhaus

Im kleinen Finale gewann Schweden Bronze gegen die Schweiz. Gastgeber USA schied im Viertelfinale des spektakulären und stimmungsvollen Wettbewerbs in den Rocky Mountains aus.

Veronique Hronek strauchelte in ihrem Lauf und verletzte sich schwer am linken Knie: Kreuzbandriss. 2013 hatte die 23-Jährige in dem Gelenk einen Innen- und Kreuzbandriss. Hronek soll bereits am Mittwoch nach Hause fliegen. Eine Operation durch Mannschaftsarzt Ernst-Otto Münch ist in der kommenden Woche nach dessen Rückkehr aus Vail vorgesehen.

Mit seiner eigenen Fahrt zeigte sich Neureuther vor dem Riesenslalom der Herren am Freitag und dem Slalom am Sonntag zufrieden, deutete aber auch Kritik an der Personalauswahl für den Team-Event an. "Wenn man eine Lena Dürr am Start hat, die Moskau gewonnen hat und die eine Slalom-Fahrerin ist, dann kann man nicht ganz nachvollziehen, dass...", sagte Neureuther mit Blick auf den Einsatz von Viktoria Rebensburg und Hronek, die beide im Weltcup keinen Slalom fahren oder lange nicht mehr gefahren sind und zuletzt ihre besten Leistungen in Abfahrt und Super-G gezeigt hatten. Dürr hat ihren einzigen Sieg im Weltcup beim Parallel-Slalom in Russland geholt.

Wie es zum deutschen Aus kam

Nach Gold 2005 und Bronze 2013 muss Deutschland nun weiter auf die dritte Medaille in einem Team-Event warten. Dabei zählte die Mannschaft zu den Favoriten auf einen Podestplatz. Hronek verlor aber schon ihr erstes Duell gegen Erin Mielzynski nach einem Fahrfehler kurz vor dem Ziel. Danach hatte sie Schmerzen im Knie. Linus Strasser war 0,01 Sekunden langsamer als Phil Brown. Viktoria Rebensburg profitierte von einem Sturz von Candace Crawford und verkürzte. Neureuther gewann zwar mit 0,23 Sekunden Vorsprung und glich aus zum 2:2. In der Addition der Zeiten des schnellsten Herren und der schnellsten Dame war Kanada aber besser.

"Wir haben uns viel vorgenommen. Das ist schade. Es ist ziemlich knapp gewesen", sagte Rebensburg. "Natürlich ist das erst mal ärgerlich. Wir haben uns viel vorgenommen." Ein schlechtes Zeichen gab es schon vor dem ersten Start: Fritz Dopfer, der im Training in Park City gestürzt war und seither Rückenschmerzen hat, musste auf den Wettkampf verzichten.

"Die Lücke ist schwer zu schließen, der Fritz war der absolute Gewinner in Schladming, der beste Mann im Team", sagte der deutsche Alpinchef Wolfgang Maier mit Blick auf die vergangene WM, als Dopfer für das deutsche Team die entscheidenden Punkte lieferte. Zumindest für die Einzelrennen soll das Problem des zuletzt sehr starken Dopfer aber vollends im Griff sein. "Wir gehen davon aus, dass die medizinische Abteilung ihn bis zum Riesenslalom hinbekommt."

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