Teamvergleich:Die Schlüssel zum Pokal

Tom Brady, klar. Aber welche anderen Spieler könnten den Super Bowl zwischen den LA Rams und den New England Patriots prägen? Eine Übersicht vom Zeitbeschaffer bis zum Passempfänger.

Von Fabian Dilger

New England Patriots:

Tom Brady, 41, Quarterback

Der ewige Brady, fünffacher NFL-Meister, neunfacher Finalist, ist ein Fall für die sport-geriatrische Forschung: Trotz seines fortgeschrittenen Alters ist er immer noch einer der Top-Quarterbacks der Liga. Zum Beispiel indem er den Football ziemlich schnell wieder loswird und ein effizientes Kurzpassspiel aufzieht. In den Playoffs zeigte Brady zum x-ten Mal, dass er noch immer in der Lage ist, die Offensiv-Maschinerie der Patriots perfekt zu orchestrieren.

Stephon Gilmore, 28, Cornerback

Gilmore ist eine Schlüsselfigur in der Defensive von New England. Die Patriots spielen gerne mit Mannverteidigung. Gilmore bewacht die Angreifer und das machte er in dieser Saison so gut, dass er in den Pro Bowl gewählt wurde. Wenn Gilmore seine Gegner verfolgen kann, dann hat der gegnerische Quarterback keine Anspielstationen und wird nervös. Gilmore ist der Zeitbeschaffer, der der gesamten Patriots-Defensive die Möglichkeit geben kann, den Spielmacher der Gegner unter Druck zu setzen.

Julian Edelman, 32, Wide Receiver

In der kollektivistischen Offensive der Patriots ist Edelman einer der wenigen Stars. Er ist für das schnelle Kurzpassspiel der Patriots extrem wichtig. Immer und immer wieder verzweifeln die Gegner an dem gleichen Spielzug: Pass Brady - Edelman fängt den Ball in der Mitte des Spielfeldes. Dass Edelman wichtige Spiele entscheiden kann, bewies er zum Beispiel bei der Aufholjagd gegen die Atlanta Falcons im Super Bowl vor zwei Jahren.

Sony Michel, 23, Runningback

Michel spielt sein erstes Jahr in der NFL und hat sofort abgeliefert. Über 900 Yards hat der Runningback erlaufen, der früher mit Todd Gurley, seinem Pendant bei den Rams, an derselben Uni in Georgia gespielt hat. Damals musste Gurley, laut Gurley, Michel erst einmal alles beibringen. Im Super Bowl könnte es sein, dass der Schüler über den Lehrer triumphiert. Weil die Patriots in den Playoffs verstärkt auf Laufspielzüge setzten, konnte Michel glänzen und fünf Touchdowns in zwei Spielen erzielen.

Shaq Mason, 25, Guard

Mason steht stellvertretend für die schweren Jungs, die den Quarterback beschützen. Die Offensive Line hat sich in dieser Saison, obwohl keine großen Namen dabei sind, zu einer der besten der Liga entwickelt. Weil Mason und seine Mitspieler Brady so gut beschützen, wurde der nicht einmal in den Playoffs zu Boden gebracht. Sie ermöglicht auch das dominante Laufspiel der Patriots.

Los Angeles Rams:

Jared Goff, 24, Quarterback

Der junge Herr Goff ist für den Erfolg der Rams in den letzten zwei Jahren essenziell. Alleine dass er die Rams bis in den Super Bowl geführt hat, ist schon beachtlich. Noch beachtlicher wäre, wenn er das direkte Duell gegen den sehr alten Herrn Brady gewinnen würde. Goffs Schwäche ist seine Ungenauigkeit, wenn ihn die Verteidigung unter Druck setzt. Vielleicht ein Zeichen seiner Jugend, auf jeden Fall muss er gegen die Defensiv-Front der Patriots unbeeindruckt bleiben.

Aaron Donald, 27, Defensive Tackle

Donald ist ein Biest, eine Kanonenkugel auf zwei Beinen. Er attackiert gegnerische Quarterbacks als hätte ein verrückter Wissenschaftler den perfekten Football-Verteidiger erschaffen. Das ist wichtig für die Rams, weil solche Attacken gegen Brady das einzige Rezept sind, das in den letzten 15 Jahren gegen die Patriots zum Erfolg geführt hat. Donald muss nicht nur vorm Gesicht und im Nacken von Brady auftauchen, sondern überall dort, wo es den Patriots-Spielmacher stört.

Ndamukong Suh, 32, Nose Tackle

Der andere Star-Verteidiger der Rams. Suh hat die gleiche Aufgabe wie Aaron Donald: Die Offensive Line der Patriots durchbrechen und Brady stören. Suh startet seine Durchbruchsversuche (ebenfalls wie Donald) über die Mitte - und gegen Druck über die Mitte ist Brady anfällig. Einziger Unterschied zu Donald: Der fünffache Pro Bowler Suh ist physisch eine noch beeindruckendere Erscheinung.

Todd Gurley, 24, Runningback

Eigentlich sitzt jemand wie Gurley, Runningback mit einer tollen Saison, nicht auf der Bank. In den Playoffs hat Rams-Coach Sean McVay ihn trotzdem immer wieder genau dorthin gesetzt. Es spielte Ersatzmann C. J. Anderson - und das funktionierte ziemlich gut. Wenn Gurley nicht spielt, dann verändert sich auch das Angriffs-Schema der Rams, dann läuft Los Angeles mehr Angriffe. Vielleicht eine Variante im Super Bowl. Deswegen: Ob Gurley spielt, beeinflusst das ganze Spiel.

Brandin Cooks, 25, Wide Receiver

Cooks stand letztes Jahr schon im Super Bowl, damals aber noch mit den Patriots - und verlor. Steht jetzt im Finale gegen seinen Ex-Verein. Cooks ist aber nicht wegen des Ex-Faktors in dieser Liste, sondern weil der schnelle Passempfänger eine sichere Anspielstation ist und somit wichtige Yards in der Offensive generiert.

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