Team Ineos überrascht:Attacke im Wind

Unscheinbare Tour-Etappe, große Wirkung: Auf der Fahrt nach Albi überrumpelt Team Ineos die Konkurrenten um den Gesamtsieg. Der Ravensburger Emanuel Buchmann kann aber folgen und liegt nun auf Rang fünf.

Knapp 35 Kilometer waren es noch bis zum Ziel, da drückte das Team Ineos um den Vorjahressieger Geraint Thomas und den Kolumbianer Egan Bernal geschlossen aufs Tempo. Teils heftiger Seitenwind herrschte in dieser Phase, das wollten sie für eine Überraschungs-Attacke ausnutzen. Und als das Rennen knapp 40 Minuten später mit dem Sprintsieg des Belgiers Wout van Aert (Jumbo) endete, war dieser Plan auch aufgegangen. Ausgerechnet auf dieser unscheinbar daherkommenden Flachetappe von Saint-Flour nach Albi verloren am Montag zahlreiche Klassement-Konkurrenten viel Zeit.

Besonders übel erwischte es den bisherigen Gesamt-Vierten George Bennett (Neuseeland/Jumbo), der fast zehn Minuten einbüßte. Aber auch der Franzose Thibaut Pinot, der Däne Jakob Fuglsang, der Kolumbianer Rigoberto Uran und der Australier Richie Porte verloren stolze 1:40 Minuten auf die Spitzengruppe um Thomas und Bernal, die sich in der Gesamtwertung auf die Ränge zwei und drei schoben. "Das ist sehr enttäuschend", sagte Pinot, der bisher eine starke Tour gefahren war und die Hoffnungen auf den ersten Gastgeber-Sieg bei der Tour seit 1985 genährt hatte.

Im Gesamtklassement führt weiter der Franzose Julian Alaphilippe (Quick-Step). Der Ravensburger Emanuel Buchmann (Bora) hielt bei der Attacke der Ineos-Mannschaft mit und schob sich auf Platz fünf vor. "Momentan sieht es ganz gut aus", sagte Buchmann. Am Dienstag wird der erste Ruhetag der diesjährigen Tour de France eingelegt, danach folgt noch eine Flachetappe, ehe es gegen Ende der Woche mit den ersten Abschnitten durch die Pyrenäen sowie mit dem Einzelzeitfahren im Kampf ums Gesamtklassement richtig ernst werden wird.

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