Tag drei der Leichtathletik-WM:Harting "ein bisschen sesselpupsermäßig"

Diskus-Weltmeister Robert Harting ist nach der Qualifikation trotz seines lädierten Knies zuversichtlich, Jennifer Oeser startet aussichtsreich in den Siebenkampf, Georg Fleischhauer mit enormer Verbesserung über 400 Meter Hürden.

Robert Harting geht zuversichtlich ins Dikus-Finale der Leichtathletik-WM am Dienstag (12.55 Uhr MESZ) in Daegu. Mit 64,93 m bot der am Knie verletzte Titelverteidiger die fünftbeste Weite der beiden Qualfikations-Gruppen. Viel wichtiger für ihn: Es blieben nur noch vier Gegner aus den Top Ten der Weltrangliste 2011 übrig: Polens Olympia- und WM-Zweiter Piotr Malachowski mit der besten Qualikationsweite (65,48), der Spanier Mario Pestano (65,13) sowie die beiden Olympiasieger Virgilijus Alekna (Litauen/64,21) und Gerd Kanter (Estland/63,50). Stark auch der Iraner Ehsan Hadadi, der in Hartings Gruppe A mit 65,21 m siegte."Ich habe heute mit drei Spritzen geworfen. Heute abend tut es wieder weh, morgen dann nochmal drei Spritzen, dann ist es gut", meinte der Berliner hinsichtlich der lädierten Patellasehne.

Wie er im Endkampf weiter werfen will? "Der erste Teil der Drehung geht eigentlich, aber das Finish ist noch ein bisschen, keine Ahnung, sesselpupsermäßig. Da muss ich morgen richtig draufhauen und dann geht das schon." Kläglich scheiterten dagegen die beiden anderen deutschen Diskuswerfer in Gruppe B. Mit im letzten Versuch erzielten 61,68 m wurde der Magdeburger Weltranglisten-Neunte Martin Wierig nur 19. in der Wertung beider Gruppen, Markus Münch (Wedel-Pinneberg) blieb mit indiskutablen 60,80 m als 26. auf der Strecke.

Für die WM-Zweite von 2009, Jennifer Oeser, lief es in den ersten zwei Disziplinen des Siebenkampfes gut. Die 27-jährige Leverkusenerin begann den Medaillenkampf über 100 Meter Hürden mit 13,33 Sekunden und schaffte im Hochsprung 1,83 Meter. Nach diesen Leistungen liegt sie hinter der Olympia-Zweiten Hyleas Fountain (USA/2228 Punkte), Titelverteidigerin Jessica Ennis (Großbritannien/2187) und Tatjana Tschernowa (Russland/2093) mit 2091 Punkten an vierter Position. Lilli Schwarzkopf von der LG Rhein-Wied lief 13,36 Sekunden im Hürdensprint und überwand im Hochsprung 1,80 Meter. Damit liegt die ehemalige EM-Dritte mit 2006 Punkten an 14. Stelle. Die Neubrandenburgerin Julia Mächtig rannte 14,15 Sekunden schnell und meisterte ebenfalls 1,80 Meter im Hochsprung. Dies reichte zu Platz 22 unter 28 Starterinnen.

Georg Fleischhauer ist mit einer Steigerung auf 48,72 Sekunden ins Halbfinale über 400 Meter Hürden vorgestoßen. Der Dresdener wurde Dritter des Vorlaufs, den David Greene (Großbritannien) in 48,52 gewann, und will am Dienstag ins Finale."Das ist überwältigend. Ich hätte nicht gedacht, dass ich so

schnell laufen kann. Eine Zeit knapp unter 49 Sekunden wäre schon ein Traum gewesen", sagte Fleischhauer, der mit einer Bestzeit von 49,50 nach Daegu gereist war. Schneller als Fleischhauer waren in Deutschland neben Rekordler Harald Schmid (47,48) nur sechs andere, darunter sein Trainer Volker Beck (48,58), Olympiasieger 1980 in Moskau.

Stefan Uliczka ist über 3000 Meter Hindernis ausgeschieden. Der Läufer von der SG TSV Kronshagen/Kieler TB wurde am Montag im ersten von drei Vorläufen in schwachen 8:37:35 Minuten nur Zehnter. Der 27-Jährige hatte den Endlauf angepeilt, wusste aber schon vorher: "Im Vorlauf muss ich eine neue Bestleistung aufstellen, um das zu schaffen."

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: