Tag 2 bei der Leichtathletik-EM:Plötzlich 24 Zentimeter weniger

Tag 2 bei der Leichtathletik-EM: Am Ende nur Sechste: Melanie Bauschke

Am Ende nur Sechste: Melanie Bauschke

(Foto: AP)

Zweiter Wettkampftag bei der Leichtathletik-EM: Ein Messfehler bringt Weitspringerin Melanie Bauschke vom Medaillenkurs ab. Der britische Olympiasieger Mo Farah gewinnt mühelos das Rennen über 10 000 Meter. Die schnellste Frau Europas kommt aus den Niederlanden.

  • Der Brite Mo Farah gewinnt die Goldmedaille über 10 000 Meter.
  • Sprinter Jakubczyk wird Fünfter, Gold geht an James Dasaolu.
  • Ein Messfehler wirft Weitspringerin Melanie Bauschke aus der Bahn.
  • Cindy Roleder sichert sich Bronze über 100 Meter Hürden.
  • Die schnellste Frau Europas kommt aus den Niederlanden.
  • Über 400 Meter Hürden schaffen es zwei deutsche Athleten in den Endlauf.

10 000 Meter: Mo Farah setzt sich gegen Landsmann Vernon durch

Der britische Doppel-Olympiasieger Mo Farah hat zum zweiten Mal nach 2010 bei der Leichtathletik-EM den Titel über 10 000 Meter gewonnen. In 28:08,11 Minuten setzte sich der 31-Jährige am Mittwoch im Letzigrund-Stadion gegen seinen Landsmann Andy Vernon durch, der nach 28:08,66 Minuten ins Ziel kam. Dritter wurde der Türke Ali Kaya in 28:08,72 Minuten. Der Tübinger Arne Gabius hatte auf einen Start verzichtet. Er will sich auf das Duell am Sonntag mit Mo Farah über 5000 Meter konzentrieren. Vor zwei Jahren war der zwei Jahre ältere Gabius hinter dem Briten EM-Zweiter geworden.

100 Meter, Männer: Jakubczyk fehlen drei Hundertstel zu Bronze

Lucas Jakubczyk hat bei der Leichtathletik-EM in Zürich eine Medaille über 100 Meter verpasst. Der Berliner Sprinter wurde im Finale in 10,25 Sekunden Fünfter. Neuer Europameister ist der Brite James Dasaolu in 10,06 Sekunden. Titelverteidiger Christophe Lemaitre aus Frankreich musste sich in 10,13 Sekunden mit Platz zwei zufriedengeben. Dritter wurde Harry Aikines-Aryeetey aus Großbritannien in 10,22 Sekunden. Der deutsche 100-Meter-Rekordhalter Julian Reus aus Wattenscheid (10,35 Sekunden) und der Wolfsburger Sven Knipphals (10,37) waren im Halbfinale ausgeschieden.

Weitsprung, Frauen: Messfehler bringt Bauschke von Medaillenkurs ab

Melanie Bauschke hat bei der Leichtahletik-EM in Zürich nach einem Chaos bei der Weitenmessung die erste deutsche Weitsprung-Medaille seit 16 Jahren verpasst. Der erste Sprung der 26-jährigen Berlinerin war zunächst mit 6,79 m gewertet worden, was zu Bronze gereicht hätte. Kurz vor Schluss des Wettbewerbs wurde der Versuch aber wohl zurecht auf 6,55 m korrigiert, was letztlich Platz sechs für Bauschke bedeutete. Großes Pech hatte damit auch die deutsche Hoffnung Malaika Mihambo von der LG Kurpfalz. Die 20-Jährige sprang mit 6,65 m genauso weit wie die drittplatzierte Russin Darja Klischina in ihrem letztem Versuch. Klischina sicherte sich aber Bronze, da ihr zweitbester Sprung zwei Zentimeter weiter als der von Mihambo (6,53 zu 6,51) war. Gold in Zürich ging wie vor zwei Jahren in Helsinki an die Französin Éloyse Lesueur mit 6,85 m vor der serbischen WM-Dritten Ivana Spanovic (6,81 m). Für 7,04-m-Springerin Sosthene Moguenara (Wattenscheid) war als Neunte mit 6,38 m nach drei Sprüngen Feierabend. Heike Drechsler bleibt mit ihrem Sieg 1998 in Budapest die letzte Weitspringerin, die für deutsches Edelmetall bei Europameisterschaften gesorgt hatte.

100 Meter Hürden, Frauen: Roleder läuft zu Bronze

Cindy Roleder aus Leipzig ist bei der Leichtathletik-EM in Zürich über 100 Meter Hürden zu Bronze gestürmt. Die 24-Jährige sicherte sich im Finale mit 12,82 Sekunden den größten Erfolg ihrer Karriere. Gold holte die Britin Tiffany Porter (12,76) vor Cindy Billaud (12,79) aus Frankreich. Die deutsche Meisterin Nadine Hildebrand (Sindelfingen) musste sich mit Rang sechs (13,01) zufrieden geben. Für die letzte deutsche Medaille hatte Carolin Nytra 2010 mit Bronze in Barcelona gesorgt. Franziska Hofmann (13,14/Chemnitz) war im Halbfinale ausgeschieden. Titelverteidigerin Nevin Yanit aus der Türkei ist wegen Dopings gesperrt.

100 Meter, Frauen: Dafne Schippers holt erstmals den EM-Titel

Dafne Schippers aus den Niederlanden ist erstmals Europameisterin über 100 Meter. Die 22-Jährige setzte sich in Zürich in 11,12 Sekunden durch. Zweite wurde Myriam Soumaré aus Frankreich in 11,16 Sekunden, auf den dritten Platz kam die Britin Ashleigh Nelson in 11,22 Sekunden. Die Mannheimerin Verena Sailer, Europameisterin von 2010, hatte nur um vier Tausendstelsekunden das Finale verpasst. Im Halbfinale ausgeschieden waren zuvor auch die deutsche Meisterin Tatjana Pinto aus Münster und Rebekka Haase vom LV 90 Erzgebirge.

400 Meter: Kamghe Gaba erreicht das Finale

Der deutsche 400-Meter-Meister Kamghe Gaba aus München hat in Zürich den Endlauf am Freitag erreicht. Der 2,02-Meter-Hüne erkämpfte sich im ersten Halbfinale in 46,01 Sekunden Platz zwei und damit die direkte Final-Teilnahme. Der 30 Jahre alte Gaba ist der erste Deutsche seit dem Titelgewinn von Ingo Schultz 2002 in München, der in ein EM-Finale über die Stadionrunde einzog. Schnellster der Halbfinal-Läufe war der Brite Matthew Hudson-Smith in 45,30 Sekunden. Titelverteidiger Pavel Maslak (Tschechien) ist in Zürich nicht am Start.

400 Meter Hürden: Köningsmark und Franz sprinten mit Bestzeiten in den Endlauf

Mit persönlichen Bestzeiten sind der Magdeburger Varg Königsmark und Felix Franz von der LG Neckar/Enz bei der Leichtathletik-EM in Zürich ins Finale über 400 Meter Hürden gerannt. Königsmark benötigte im ersten Halbfinal-Lauf am Mittwochabend 49,12 Sekunden und musste sich nur dem Russen Denis Kudrjawtsew (49,09) knapp geschlagen geben. Der deutsche Meister Franz überzeugte im dritten und schnellsten aller Rennen als Dritter in 48,96 Sekunden. Die Medaillen werden am Freitag vergeben.

Dreisprung: Gierisch und Elbe erreichen Endkampf

Die deutsche Dreisprung-Meisterin Kristin Gierisch (Chemnitz) und die DM-Zweite Jenny Elbe (Dresden) haben Europameisterschafts-Finale erreicht. Gierisch blieb zwar mit 13,91 Metern ebenso unter den für die Endkampf-Qualifikation geforderten 14,20 Metern wie Elbe (13,83), als Fünfte beziehungsweise Siebte gehörten sie aber zu den besten Zwölf, die am Samstag um die Medaillen springen dürfen. Die deutsche Rekordhalterin Katja Demut (Jena) scheiterte hingegen als Achte mit enttäuschenden 13,39 Metern. Beste in der Qualifikation war die ukrainische Titelverteidigerin Olga Saladuha mit 14,42 Metern.

Gehen: Spanischer Sieg, Linke wird Fünfter

Miguel Angel Lopez aus Spanien hat derweil etwas überraschend Gold über 20 km Gehen gewonnen. Der WM-Dritte setzte sich nach einem Schlussspurt in 1:19:44 Stunden mit nur einer Sekunde Vorsprung vor dem favorisierten Weltmeister Alexander Iwanow (Russland) durch. Dessen Landsmann Denis Strelkow gewann Bronze (1:19:46).

Christopher Linke feierte als guter Fünfter (1:21:00) den größten Erfolg seiner bisherigen Karriere. Hagen Pohle ging nach 1:24:00 Stunden als 15. durchs Ziel, Nils-Christopher Gloger (alle Potsdam) kam nach Magenprobleme nicht über Rang 27 hinaus.

Hammerwurf: Heidel übersteht die Qualifikation

Hammerwurf-Weltrekordlerin Betty Heidler hat die Qualifikation diesmal schadlos überstanden. Die Frankfurterin kam am Mittwoch in Zürich im zweiten Versuch auf 70,49 Meter und übertraf damit die geforderte Weite von 69,50 Metern. Heidler musste nach einem Fehler des Kampfgerichtes, das den ersten Versuch falsch erfasst hatte, noch einmal antreten. Bei der EM vor zwei Jahren in Helsinki hatte Heidler ebenso das Finale verpasst wie bei der WM 2013 in Moskau. Die 30-Jährige war 2007 in Osaka Weltmeisterin und stellte am 21. Mai 2011 in Halle/Saale mit 79,42 Metern den bis heute gültigen Weltrekord auf.

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