Taekwondo:Geflohene Taekwondo-Kämpferin träumt von Olympia-Gold

Taekwondo
Träumt für Deutschland anzutreten. Olympia-Bronze für Iran holte sie 2016: Kimia Alisadeh. Foto: Tatyana Zenkovich/epa/dpa (Foto: dpa)

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Berlin (dpa) - Die aus dem Iran nach Deutschland geflohene Taekwondo-Kämpferin Kimia Alisadeh träumt von einer Olympischen Goldmedaille für Deutschland.

"Olympisches Gold ist das Ziel aller Athleten, und ich gebe mein Bestes, dieses Ziel zu erreichen", sagte die 22-Jährige der "Welt am Sonntag". Ihr Nah-Ziel sei es, 2021 "bei den Sommerspielen in Tokio teilnehmen zu können und dort ein gutes Ergebnis zu erreichen." Derzeit tritt sie im Flüchtlingsteam des Taekwondo-Weltverbandes an. Ob sie auch in das entsprechende Team des Internationalen Olympischen Komitees aufgenommen wird, soll nach Angaben der Deutschen Taekwondo-Union im Juni entschieden werden.

"Ich habe Interesse daran, sehr bald für Deutschland zu kämpfen", sagte Alisadeh, die 2016 bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro als erste und bisher einzige iranische Sportlerin mit Bronze eine Olympia-Medaille gewann. Sie war Ende 2019 aus dem Iran nach Deutschland geflohen und lebt mittlerweile in Aschaffenburg. Sie und ihr Mann haben inzwischen in Deutschland Asyl bekommen. Nach mehreren Verletzungen und einer Wettkampfpause wegen der Corona-Pandemie hofft Alisadeh, bald wieder kämpfen zu können.

Eine Rückkehr in den Iran ist für sie ausgeschlossen. Um ihre Familie zu schützen, die nach wie vor dort lebt, will sich die Athletin nicht politisch äußern. Die Hinrichtungen von Sportlern im Iran in den vergangenen Monaten verurteilte sie aber. "Indem sie unschuldige Athleten hinrichten, die sich nur Freiheit und Wohlstand wünschten, haben sie der ganzen Welt gezeigt, wer sie wirklich sind", sagte sie. Der Iran hatte im September 2020 den Ringer Navid Afkari hingerichtet und war dafür international scharf kritisiert worden. Vor wenigen Wochen war erneut ein Ringer in dem Land hingerichtet worden.

© dpa-infocom, dpa:210214-99-433238/3

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