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SZ-Podcast "Und nun zum Sport":Ist der Neustart der Bundesliga richtig?

Der deutsche Profifußball darf weitermachen. Doch die Quarantäne von Dynamo Dresden zeigt, wie unsicher die Umsetzung des Spielbetriebs in der Corona-Krise ist. Kann das wirklich gut gehen?

Von Claudio Catuogno, Anna Dreher und Martin Schneider

Leere Stadien, keine Fangesänge, Betreuer und Trainer mit Mund-Nasen-Schutz, strenge Abstandsregeln selbst auf der Ersatzbank, kein gemeinsamer Jubel: Wenn die erste und zweite Fußball-Bundesliga am Wochenende mit dem Derby zwischen Borussia Dortmund und dem FC Schalke 04 in die Wiederaufnahme des Spielbetriebs startet, wird vieles anders sein als gewohnt. In einem Notbetrieb unter den Auflagen eines Hygiene- und Sicherheitskonzepts wollen die Klubs vom 16. Mai an binnen sechs Wochen die neun ausstehenden Spieltage durchbringen. Doch nun wurden nach den positiv ausgefallenen Coronavirus-Tests beim 1. FC Köln auch Spieler von Dynamo Dresden als infiziert gemeldet. Das Team des Zweitligisten muss in Quarantäne, mindestens zwei Partien müssen verschoben werden. Der Corona-Spielplan gerät ins Wanken, bevor das erste Spiel überhaupt angepfiffen wurde.

Auch wenn Fortsetzung der Bundesligen vielen Fans ein willkommenes Stück Normalität und Abwechslung in der Corona-Krise bringt, auch wenn das Konzept der Deutschen Fußball Liga als ausgereift gilt und anderen in Europa Vorbild bei der Durchführung des Spielbetriebs unter ungewöhnlichen Umständen sein kann - das Beispiel Dynamo Dresden zeigt auch auf, wie fragil das gesamte Gebilde ist und nicht zuletzt, dass die Gesundheit der Spieler und Teammitglieder zusätzlich gefährdet wird. "Es ist für mich ein Durchdrücken ohne Rücksicht auf Verluste", sagte Marc Lorenz vom Zweitligisten Karlsruher SC den Badischen Neuesten Nachrichten angesichts der kurzen Vorbereitungszeit bei einem immensem Spielaufkommen. Peter Dabrock, der frühere Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, kritisierte in der Tagesschau: "Es war vorher schon unsolidarisch, halbgar und unverantwortlich und jetzt wird es auch noch ungerecht."

Mediziner warnen vor langfristigen Folgen, Fußballprofis selbst beklagen, nicht einbezogen worden zu sein in die Entscheidungsfindung - aber ist eine Alternative auch angesichts der wirtschaftlichen Auswirkungen tatsächlich eine Option? Und wie ist die neue Situation zu bewerten? Die neue Folge des SZ-Sportpodcasts "Und nun zum Sport" mit Claudio Catuogno, Anna Dreher und Martin Schneider zum Neustart der Fußball-Bundesliga.

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