Tischtennis:Generalprobe im kleinen Kreis

Tischtennis: Prädikat "überragend": Sabine Winter (hier als Nationalspielerin im Einsatz) führt den TSV Schwabhausen ohne Satzverlust zum Sieg gegen Weinheim.

Prädikat "überragend": Sabine Winter (hier als Nationalspielerin im Einsatz) führt den TSV Schwabhausen ohne Satzverlust zum Sieg gegen Weinheim.

(Foto: Patrick Steiner/Gepa Pictures/Imago)

Unmittelbar vor der Team-Weltmeisterschaft in Chengdu treffen der TSV Schwabhausen und der SV-DJK Kolbermoor zum Auftakt in die Bundesligasaison jeweils auf Weinheim - und auf alte Bekannte.

Von Andreas Liebmann

Die Kulisse war diesmal, nun ja: noch etwas familiärer. Zuletzt hatte Sabine Winter bei den European Championships in München aufgeschlagen, gewann bei der Tischtennis-EM in der Rudi-Sedlmayer-Halle im August Bronze im Einzel. Das Heimpublikum hatte die Lokalmatadorin begeistert unterstützt auf diesem Weg, sie durch die zweite Runde getragen, als sie gegen die Rumänin Irina Ciobanu bereits so gut wie ausgeschieden war, bis in ein Halbfinale, in das sie sich derart hineinbiss, dass ihr am Ende nur noch zwei Punkte fehlten zum Finaleinzug und zum möglichen Titel. All das in einer Gänsehaut-Atmosphäre und unter der frenetischen Anfeuerung ihrer Familie auf der Tribüne.

Beim Bundesligastart des TSV Schwabhausen am Samstag war Winter auch wieder die gefeierte Lokalmatadorin, allerdings waren in der Heinrich-Loder-Halle dann doch ein paar Tausend Zuschauer weniger. Und wie schon in München bekam es die 29-Jährige mit einer guten Freundin zu tun. Im EM-Halbfinale war es die Österreicherin Sofia Polcanova, bei deren Hochzeit sie eine der Brautjungfern war. In Schwabhausen war es nun ihre langjährige Teamkollegin Mateja Jeger, die im Sommer zum TTC Weinheim gewechselt war. In diesem Fall setzte sich Sabine Winter aber glatt in drei Sätzen durch.

Wirklich zu vergleichen waren diese Duelle selbstverständlich nicht, was nicht nur am etwas anderen Rahmen lag. Winter war die klare Favoritin. Jeger versuchte es ungewohnt aggressiv, im Wissen um ihre Außenseiterrolle und die erschwerende Tatsache, dass Schwabhausens Coach Alexander Yahmed sie nun mal in- und auswendig kennt - aber all das half nichts. Winter, die deutsche Meisterin, hatte beim 11:9, 11:5, 11:7 auf alles bessere Antworten.

Am Ende hieß es 6:2 für Schwabhausen, das eingangs beide Doppel gewann. "Das sind wir nicht gewohnt", staunte Yahmed. In der überraschenden Kombination mit Abwehrspielerin Alina Nikitchanka setzte sich Winter ebenso in drei Sätzen durch wie parallel Liu Yangzi mit Mercedesz Nagyvaradi. Letztere bezwang im Einzel dann Giorgia Piccolin, die bei der EM in München immerhin im Viertelfinale stand - und dort gegen Sabine Winter ausschied. Winter hatte am Samstag dann auch gegen Nationalmannschaftskollegin Yuan Wan keine Probleme (3:0), die gerade aus Kolbermoor nach Weinheim gewechselt ist, und erhielt Yahmeds Prädikat "überragend".

Auch Kolbermoor startete am Sonntag gegen Weinheim. Ohne seine neue Nummer eins, Linda Bergström aus Schweden, reichte es gegen dieselbe Aufstellung allerdings nur zu einem 5:5 beim Wiedersehen mit Wan, obwohl Kolbermoors Kristin Lang im Doppel und in ihren beiden Einzeln die volle Ausbeute einfuhr.

Für Winter geht es nun gleich weiter: zur Team-WM in Chengdu. Weniger familiär, dafür mit mehr Publikum.

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