Suspendierter Footballer:Spielergewerkschaft fordert Fairness für Rice

Ray Rice

Ray Rice: Unterstützung von der Spielergewerkschaft

(Foto: AP)

Die Spielergewerkschaft der NFL legt Einspruch gegen die Sperre von Ray Rice ein, der nach einer Prügelattacke gegen seine Frau suspendiert worden war. Magdalena Neuner kündigt eine Trainertätigkeit im Biathlon an - unabhängig vom Verband. Mona Barthel und Anna-Lena Friedsam scheitern in Seoul.

NFL, Ray Rice: Die Spielergewerkschaft der nordamerikanischen Football-Profiliga NFL hat am Dienstag Einspruch gegen die unbefristete Sperre von Ray Rice eingelegt. Der Running Back war von der Liga für unbestimmte Zeit aus dem Verkehr gezogen worden, nachdem er seine frühere Verlobte und heutige Ehefrau bewusstlos geschlagen hatte. Die NFLPA begründete die Aktion damit, "einen fairen Prozessumgang für alle NFL- Spieler" sicherstellen zu wollen. Der Einspruch basiere auf Faktoren, die auf einen Mangel an Fairness und Neutralität schließen lassen. Davon sei auch die Rolle von Commissioner Roger Goodell und seines Büros betroffen, heißt es in einem offiziellen Statement. Die Gewerkschaft wünscht sich, dass ein neutraler und von beiden Seiten ausgewählter Vermittler den Fall hört, da "der Commissioner und sein Team wichtige Zeugen sind und daher nicht als unparteiische Richter auftreten können." Rice hatte sich den üblen Aussetzer bereits Mitte Februar erlaubt und war zunächst für nur zwei Spiele gesperrt worden. Zuletzt war aber ein Video aufgetaucht, das die Tat des 27-Jährigen zweifelsfrei nachwies. Die Baltimore Ravens lösten den Vertrag mit dem Super-Bowl-Champion von 2013 auf und die NFL verlängerte die Sperre unbefristet.

Biathlon, Magdalena Neuner: Biathlon-Rekordweltmeisterin Magdalena Neuner hat sich gegen Kritik aus dem Deutschen Skiverband (DSV) gewehrt und gleichzeitig eine Trainertätigkeit im Jugendbereich angekündigt. "Es ist nicht so, dass ich im Biathlon nichts mehr machen möchte", sagte die 27-Jährige der Sport Bild: "Ich habe einen Trainerschein gemacht und möchte auf regionaler Ebene, unabhängig vom Verband, meine Erfahrungen irgendwann weitergeben." Das werde allerdings noch dauern. "Im Moment habe ich ein drei Monate altes Baby, um das ich mich kümmere. Das steht für mich an allererster Stelle", sagte die Doppel-Olympiasiegerin von Vancouver, die sich vom Verband nicht den Mund verbieten lassen will: "Auch wenn ich mich nicht in die Verbandsarbeit einbinden lasse, heißt das nicht, dass ich nicht meine freie Meinung über die Erfahrungen äußern darf, die ich mit dem Verband gemacht habe." Zuletzt hatte die Wallgauerin den DSV als "verkrustet" und die Trainingsmethoden als "veraltet" kritisiert. Daraufhin konterte der frühere Chefbundestrainer Uwe Müssiggang: Wer sich selbst nicht einbringe, solle sich mit öffentlicher Kritik zurückhalten.

Tennis, Seoul: Die deutschen Tennisspielerinnen Mona Barthel und Anna-Lena Friedsam sind beim WTA-Turnier in Seoul im Achtelfinale gescheitert. Barthel verlor am Mittwoch 1:6, 6:4, 3:6 gegen Christina McHale aus den USA. Friedsam unterlag 4:6, 7:6 (9:7), 2:6 gegen die an Nummer zwei gesetzte Tschechin Karolina Pliskova. Damit sind bei der mit 500 000 Dollar dotierten Hartplatzveranstaltung im Olympia-Tenniszentrum von 1988 keine deutschen Spielerinnen mehr dabei.

Volleyball, WM: Der Traum der deutschen Volleyballer von der ersten WM-Medaille seit 44 Jahren droht zu platzen. Die Mannschaft von Bundestrainer Vital Heynen verlor am Dienstag in Kattowitz ihr erstes Spiel in Gruppe G gegen Frankreich deutlich mit 0:3 (15:25, 24:26, 22:25) und kann aus eigener Kraft nicht mehr das Halbfinale erreichen. Der Olympia-Fünfte bot zum Auftakt der Dreierstaffel eine seiner schwächsten Turnierleistungen und muss im letzten Duell am Mittwoch (20.25 Uhr) gegen den Weltranglisten-11. Iran unbedingt gewinnen, um seine Chance auf das Weiterkommen zu wahren.

Radsport, Doping: Der zweimalige Giro-Etappensieger Diego Ulissi ist von seinem Team Lampre-Merida erneut vorläufig wegen einer positiven Dopingprobe suspendiert worden. Das erste Mal war die Maßnahme im Juni ergriffen worden, nachdem eine positive Dopingprobe vom Giro d'Italia auf Salbutamol bekannt geworden war. Nachdem der Schweizer Verband ein Disziplinarverfahren eingeleitet hatte - der Italiener fährt mit Schweizer Lizenz -, erfolgte die erneute Suspendierung. Der 24-Jährige hatte die fünfte und achte Etappe des diesjährigen Giro d'Italia für sich entschieden, die betreffende Probe wurde nach dem elften Teilstück genommen. Das Team wies zudem darauf hin, dass Ulissi vor der Etappe wegen einer Erkrankung der Bronchien ein erlaubtes Medikament eingenommen hätte, das Salbutamol enthält. Bis zu einem Grenzwert von 1000 Nanogramm pro Milliliter ist die Einnahme von Salbutamol nicht verboten, bei Ulissi betrug der Wert jedoch 1900 Nanogramm.

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